Kleinkind mit Stofftier und Schnuller im Mund sitzt auf dem Bett

Schnuller abgewöhnen: Wann und mit welchen Methoden?

Das zufriedene Schmatzen eures Kindes, wenn es am Schnuller nuckelt, ist wohl kaum zu toppen, oder? Für eine gewisse Zeit haben auch Expert*innen nichts gegen einen Schnuller zur Beruhigung einzuwenden. Eine Studie besagt sogar, dass der Schnuller das Risiko des Plötzlichen Kindstods mindert. Dennoch ist es irgendwann an der Zeit, eurem Kind den Schnuller sanft abzugewöhnen.

Der Schnuller stillt wie der Daumen das natürliche Saugbedürfnis eures Babys und entlastet auch euch Eltern dann und wann. Stillt ihr euer Baby, solltet ihr in den ersten vier Lebenswochen noch auf einen Schnuller verzichten, damit es sein Saugbedürfnis an eurer Brust stillt beziehungsweise damit das Stillen überhaupt klappt. Außerdem bekommt ihr so am besten ein Gefühl dafür, wann euer Baby Hunger hat und wann es beruhigt werden möchte.

Wann ist ein Schnuller sinnvoll?

Ein Schnuller kann euch zwar schnell dabei behilflich sein, euer Baby zu beruhigen, allerdings sollte er dennoch nicht als erstes „Beruhigungsmittel“ angeboten werden. Babys müssen ihr Selbstberuhigungssystem erst stärken. Das klappt am besten, wenn ihr euer Baby nicht mit einem Schnuller, sondern durch körperliche Geborgenheit beruhigt. Dadurch entwickelt sich euer Baby nicht nur besser, es wird auch einfach nicht so häufig nach einem Schnuller verlangen und kann sich einfacher von ihm trennen.

Wann ist der richtige Zeitpunkt, um Kindern den Schnuller abzugewöhnen?

Die Frage lautet eher, ab wann ihr mit der langsamen Entwöhnung beginnen solltet. Eurem Kind den Schnuller von heute auf morgen zu entziehen, ist eher keine gute Idee. Der Berufsverband der Kinder- und Jugendärzte (BVKJ) rät, mit der Nuckel-Entwöhnung ab dem achten Lebensmonat zu beginnen. Da das Saugbedürfnis bei den meisten Kindern mit dem zweiten Geburtstag abnimmt und sich der Kaureflex einstellt, ist es sinnvoll, eurem Kind den Schnuller spätestens bis zum dritten Geburtstag ganz abzugewöhnen.

Welche Risiken birgt ein Schnuller?

Nuckelt euer Kind zu häufig und über sein drittes Lebensjahr hinaus am Schnuller, sind folgende Risiken erhöht:

  • Zahn- und Kieferfehlstellungen („lutschoffener Biss“), wenn sich die oberen und unteren Schneidezähne nicht mehr berühren)
  • Lispeln
  • Probleme beim Schlucken und Atmen
  • Hänseln/Mobben

Tipps, zum Schnuller abgewöhnen

  1. Nutzt Phasen, in denen es eurem Kind gut geht, da schwierige oder aufregende Zeiten wie die ersten Tage im Kindergarten oder die Geburt eines Geschwisterchens ihm die Entwöhnung erschweren.
  2. Beobachtet euer Kind, um herauszufinden, wann es den Schnuller verlangt und welche Emotionen es damit verbindet. Versucht ihm die Geborgenheit zu schenken, die es dann benötigt und bietet ihm Alternativen wie sein Lieblingsstofftier oder ein Schmusetuch an.
  3. Natürlich wird es Momente geben, wo euer Kind nach dem Schnuller verlangt und sich nicht oder nur schwer beruhigen lässt. Habt Geduld und haltet an der sanften Entwöhnung fest.

Vier motivierende Schnuller-Abschiedsrituale

Ist euer Kind dann irgendwann so weit, sich komplett vom Schnuller zu verabschieden, könnt ihr diesen Abschied gemeinsam zelebrieren und ihm damit noch mal einen letzten Motivationsschub geben. :)

1. Schnullerballon

Bindet den Schnuller an einen mit Gas befüllten Ballon. Nachdem sich euer Kind von ihm verabschiedet hat und ihr ihm eine gute Reise wünscht, lasst ihr den Ballon gemeinsam in die Lüfte steigen.

2. Schnullerfee

Bei den ersten Zähnchen, die ihr gemeinsam unters Kopfkissen legt, ist es die Zahnfee, die eurem Kind am nächsten Morgen zum Tausch eine kleine Überraschung beschert. Beim Schnuller ist es natürlich die Schnullerfee.

3. Schnuller verschenken

Sofern es in eurem Umfeld Nachwuchs gibt, könnt ihr eurem Kind erklären, dass man die Schnuller der älteren Kinder an die Kleinsten weitergibt, weil sie diese dringender benötigen. Um das Ritual noch etwas feierlicher zu gestalten, könnt ihr die Schnuller gemeinsam verpacken und verschenken.

4. Schnullerbaum

Die Tradition des Schnullerbaums stammt aus Dänemark. Hier wird der Schnuller feierlich an einen Baum gehängt und verabschiedet. Der Baum bekommt somit auch einen ganz besonderen und tröstlichen Stellenwert für die Kinder, da sie ihn immer wieder besuchen können. Der erste Schnullerbaum steht übrigens seit den 1920er Jahren auf der Insel Thuro.

Auch in Deutschland gibt es immer mehr Städte, die in freier Natur – meist in Parks – einen Schnullerbaum ins Leben gerufen haben.

Eine kleine Auswahl:

Aachen – Tierpark

Bad Harzburg – Nationalpark Harz

Berlin – FEZ Wuhlheide

Bielefeld – Tierpark

Bonn – St. Marin Hospital

Bottrop - Hof des Fachbereiches Jugend und Schule Prosperstr. 71

Dortmund – Regenbogenhaus im Westfalenpark

Dresden – Universitätsklinik „Carl Gustav Carus“

Fulda – Hundeshagenanlage

Göttingen – Cheltenhampark

Hamburg - Haynspark

Köln – Rheinpark

Langeoog

Lippstadt – Im Grünen Winkel

Mannheim – Luisenpark

München – Englischer Garten

Münster – Coerdeplatz

Niederfischbach – Tierpark

Norderney – Kap Horn

Oldenburg – Eversten Holz

Paderborn – Waldpark Haxterbaum

Pforzheim – Wildpark

Ratingen – Spielplatz Beamtengäßchen/Wallstraße

Schwerin – Wohngebietspark Bleicherufer

Sottrum – Familienpark

Warnhagen – Karls Erlebnishof

Wildpark Christianenthal im Harz

Mutter und Tochter schauen auf ein Smartphone

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