
Asthma in der Schwangerschaft: Sind Medikamente tabu?
Grundlegend gilt, dass ihr euch am besten bereits vor eurer Schwangerschaft mit euren behandelnden Ärzt*innen besprecht, wie ihr in der Schwangerschaft mit eurer Asthmaerkrankung umgeht. Erfreulich ist, dass sich Asthmabeschwerden bei einigen Frauen zu Beginn der Schwangerschaft verbessern können. Bei einer von drei Frauen dagegen kann sich das Asthma aufgrund der körperlichen Veränderungen verschlimmern. Eine von fünf schwangeren Frauen mit Asthma hat behandlungsbedürftige Asthmaanfälle.
Wart ihr also bereits vor der Schwangerschaft auf Medikamente angewiesen und hat sich eure gesundheitliche Situation durch die Schwangerschaft nicht verbessert oder ist schlechter geworden, solltet ihr auch in der Schwangerschaft und Stillzeit auf bestimmte Medikamente wie Asthmasprays/Kortisonsprays nicht verzichten. Welche Asthmamedikamente ihr in der Schwangerschaft in welcher Dosierung einnehmen könnt, erfahrt ihr von eurem*eurer Ärzt*in.
Asthma in der Schwangerschaft und Stillzeit
Was kann passieren, wenn ihr auf Asthmasprays und Co. verzichtet?
- Eure Asthmaanfälle können sich verschlimmern. Ihr bekommt dann nicht ‚nur‘ weniger Luft, auch der Sauerstoffgehalt eures Blutes, der wiederum für euer Baby zum Überleben und für eine gesunde Entwicklung wichtig ist, nimmt ab. Daher solltet ihr in der Schwangerschaft bereits bei einem leichten Asthmaanfall eine*n Ärzt*in aufsuchen. Im schlimmsten Fall kann der Sauerstoffmangel zum Beispiel eine Frühgeburt auslösen und Entwicklungsstörungen verursachen. Diese können auch dann noch vorliegen, wenn euer Kind zum errechneten Geburtstermin auf die Welt kommt. Zudem steigt das Risiko einer Spätgestose (Präeklampsie).
- Euer ungeborenes Baby drückt auf euer Zwerchfell. Dann bleibt selbst einer Nicht-Asthmatikerin schnell die Luft weg und auch die Ruhephasen gestalten sich mit wachsendem Bauch zunehmend schwieriger. Gesellt sich dann auch noch Asthma hinzu, ist eure und die Sauerstoffversorgung eures Babys ebenfalls nicht mehr ausreichend garantiert.
- Euer Körper ist durch die Schwangerschaft geschwächt. Ein zusätzlicher Asthmaanfall schwächt ihn noch mehr.
Welche Risiken bergen Asthmamedikamente in der Schwangerschaft?
Ganz wichtig ist, dass eure Medikation nicht im Alleingang, sondern nur unter ärztlicher Aufsicht und mit einer möglichst niedrigen Dosierung erfolgt. Lasst euren und den Gesundheitszustand eures Kindes diesbezüglich regelmäßig untersuchen und achtet noch mehr als sonst auf mögliche Nebenwirkungen.
Dieses Medikament kann eurem Baby bis zum Ende der Stillzeit schaden
Vor allem bis zum Ende des ersten Trimesters (also bis zum Ende der 12. SSW) solltet ihr keine Kortisontabletten einnehmen, da der Wirkstoff direkt über die Blutbahn an euer Kind weitergegeben wird. Nutzt ihr dagegen ein Kortisonspray, gelangt der Wirkstoff direkt in eure Lunge und weniger in die restlichen Teile eures Körpers und euer Blut. Das gilt auch für die Stillzeit und die Muttermilch. Um gar kein Risiko einzugehen, verzichtet ihr am besten während der gesamten Schwangerschaft und innerhalb der Stillphase vollständig auf Kortisontabletten. Auch hier gilt: Eure Ärzt*innen wissen am besten, welche Medikamente ihr in welcher Dosierung in der Schwangerschaft und Stillzeit einnehmen könnt, um eure und die Gesundheit eures Kindes nicht zu gefährden. Zudem könnt ihr euch auf Embryotox.de zu möglichen Risiken der Arzneimitteltherapie in der Schwangerschaft und Stillzeit informieren.