Bislang lautete die Empfehlung, dass sich Frauen im gebärfähigen Alter gegen Keuchhusten (Pertussis) impfen lassen sollten. Da Neugeborene in den ersten zwei Lebensmonaten noch nicht gegen Keuchhusten geimpft werden können, ist die Schutzimpfung bei Schwangeren die einzige Möglichkeit, Keuchhusten bei Säuglingen vorzubeugen.
Grund für die neue Empfehlung der STIKO und die Regelleistung der GKV seien laut STIKO neue Studien, die belegen, dass Pertussis-Antikörper bei der Mehrzahl der Frauen zu niedrig waren. Auch dann, wenn sie sich ein bis zwei Jahre vor ihrer Schwangerschaft haben impfen lassen. Dagegen führe die Keuchhustenimpfung in der Schwangerschaft bei den werdenden Müttern sowie bei den Säuglingen zu einer höheren Antikörperkonzentration. Neugeborene der Mütter, die sich in der Schwangerschaft gegen Pertussis impfen ließen, erkrankten laut Studien seltener an Keuchhusten als Neugeborene, deren Mütter sich in der Schwangerschaft nicht haben impfen lassen.
Wann sollte die Keuchhusten-Impfung bei Schwangeren erfolgen?
Laut des Gemeinsamen Bundesausschuss (G-BA) von Ärzten, Krankenkassen und Kliniken sollten sich Schwangere am besten zu Beginn des dritten Trimesters (also des letzten Schwangerschaftsdrittels) gegen Keuchhusten impfen lassen. Ist eine Frühgeburt wahrscheinlich, kann die Pertussis-Impfung auch schon im zweiten Trimester erfolgen. Sie sollte laut STIKO in jeder Schwangerschaft erneuert werden.
Pertussis-Impfung auch bei Familie und Freunden
Die Schutzimpfungsrichtlinien wurden außerdem durch die Empfehlung ergänzt, dass sich nicht nur Geschwister, sondern auch Familie, Freunde und Betreuungspersonen der Schwangeren gegen Keuchhusten impfen lassen sollten. Für sie gilt ebenfalls der Leistungsanspruch bei den gesetzlichen Krankenkassen.
Keuchhusten-Impfung ab dem zweiten Lebensmonat
Keuchhusten ist eine gefährliche bakterielle Infektion der oberen Atemwege. Während sie früher hauptsächlich Kinder betraf, erkranken heutzutage immer mehr Jugendliche und Erwachsene an Pertussis. Die Symptome bei Keuchhusten sind krampfartige Hustenanfälle, die Erstickungsanfälle zur Folge haben und bei Babys unter sechs Monaten lebensgefährlich sein können. Zudem drohen Folgeerkrankungen wie Gehirnentzündung, Lungenentzündung, Mittelohrentzündung, Knochenbrüche und Krampfanfälle. Ein akuter und anhaltender Sauerstoffmangel kann vor allem bei Babys Lähmungen, Hör- und Sehstörungen und geistige Schäden verursachen.
Mediziner und die STIKO empfehlen daher eine frühzeitige Schutzimpfung ab dem Alter von acht Wochen, die in der Regel im Rahmen der Sechsfach-Impfung gegen Diphtherie, Pertussis, Tetanus, Poliomyelitis, Haemophilus influenzae Typ b und Hepatitis B erfolgt. Um einen vollen Impfschutz gewährleisten zu können, ist es wichtig, dass ihr die Impftermine einhaltet.