Was ist Thrombose?
Eine Thrombose ist eine Verengung oder Verstopfung eines Blutgefäßes durch ein Blutgerinnsel. In den meisten Fällen sind die Venen betroffen, weil deren Wände dünner sind als die der Arterien und das Blut auf dem Rückweg zum Herzen langsamer fließt. Besonders anfällig sind die tiefen Venen in den Waden, den Oberschenkeln und dem Becken. Die Thrombose an sich ist allerdings nicht das Problem, sondern eher die möglichen Folgen. Denn es besteht die Gefahr, dass solch ein Blutgerinnsel zur Lunge transportiert wird und dort die Blutgefäße verstopft, was zu einer Unterversorgung mit Sauerstoff und, im schlimmsten Fall, sogar zu einer Lungenembolie führen kann.
Warum steigt die Gefahr einer Thrombose in der Schwangerschaft?
Zwar ist eine Thrombose eine sehr seltene Komplikation – eine von 500 Frauen ist davon betroffen – aber das Risiko steigt durch die Schwangerschaft auf das Fünffache. Dafür gibt es verschiedene Gründe: Um sich vor einem zu hohen Blutverlust während der Wehen oder der Geburt zu schützen, sorgen verschiedene Vorgänge im Körper dafür, dass euer Blut schneller gerinnt. Dadurch staut es sich leichter. Außerdem verursachen das Schwangerschaftshormon Progesteron und die Vergrößerung der Gebärmutter ein langsameres fließen des Blutes. Das zunehmende Gewicht eures Babys drückt zusätzlich auf die Venen im Bauchraum, wodurch sich das Druckverhältnis in ihnen verändert. In den ersten sechs Wochen nach der Geburt besteht das Risiko einer Thrombose weiterhin, besonders weil ihr euch in dieser Zeit nicht viel bewegen könnt und viel liegen oder sitzen müsst.
Woher weiß ich, dass ich ein Blutgerinnsel habe?
Es gibt natürlich ein paar Symptome, auf die ihr achten solltet. Besonders häufig sind Schwellungen, Rötungen und auch Schmerzen in einem eurer Beine, meistens in der Wade. In der Regel wird der Schmerz beim Gehen schlimmer oder wenn ihr den Fuß in Richtung Knie bewegt. Weitere Anzeichen sind eine bläuliche Verfärbung des Beines, ein Anstauen der Venen mit Blut, aber auch eine Erwärmung der Haut. Auch wenn ihr in der Schwangerschaft des Öfteren Beschwerden in den Beinen haben werdet, solltet ihr dennoch bei oben genannten Problemen lieber einen Arzt aufsuchen. Wenn dieser wirklich eine Thrombose anhand eines Ultraschalls oder einer Kernspintomographie feststellt, dann sind Kompressionsstrümpfe auf jeden Fall Pflicht.
Kann ich Venenproblemen vorbeugen?
Insbesondere wenn ihr eine Veranlagung zur Venen- und Bindegewebsschwäche habt, solltet ihr euch bereits zu Beginn eurer Schwangerschaft Kompressionsstrümpfe zulegen. Auch wenn diese eher den Ruf von fleischfarbenen Liebestötern haben, gibt es sie mittlerweile in vielen verschiedenen Farben und Varianten. Die können echt gut aussehen. Vor allem aber sind sie bequem und sind gut für eure Gesundheit.
Um dem Ganzen allerdings vorzubeugen und eure Venen zu entlasten, ist es am besten, ihr bewegt euch immer wieder mal. Denn besonders langes Stehen oder Sitzen ist nicht sehr förderlich für den sowieso schon verlangsamten Blutfluss. Darüber hinaus hilft es, wenn ihr so oft wie möglich eure Beine hochlegt, genauso wie regelmäßige Bürstenmassagen mit kalten Wasser, Fußgymnastik und Barfuß-Laufen. Auf diese Weise unterstützt ihr ein schnelleres Zurückpumpen des Blutes, weil die Muskeln angeregt werden. Generell könnt ihr Venenbeschwerden durch eine erhöhte Flüssigkeitsaufnahme und magnesiumreiche Nahrungsmittel vorbeugen. In Absprache mit eurem Arzt könnt ihr auch Magnesium-Tabletten oder -Pulver nehmen. Aber selbstverständlich nur in Maßen.