Was sind denn überhaupt Faszien?
Faszien sind das Gewebe, das unsere Muskeln, Organe, Arterien oder Sehnen umhüllt. In der Osteopathie zählen dazu z. B. auch Bauch- oder Rippenfell und das Bindegewebe. Faszien ziehen sich durch den ganzen Körper und sind an vielen Stellen miteinander verbunden. Dann spricht man von sogenannten Faszienketten. Im Gegensatz zum Muskel sind Faszien eher passiv.
Warum sind sie auf einmal in aller Munde?
Bis 2007 hat sich für das Faszien-Gewebe eigentlich niemand so richtig interessiert. Im Fokus stand der Muskel. Auch in Anatomiebüchern wurden die Faszien häufig gar nicht abgebildet. Neuere Erkenntnisse zeigen aber, dass nicht nur z. B. der Muskel sondern auch Faszien die Ursache für zahlreiche Beschwerden sein können bzw. muskuläre Beschwerden auf diese übertragen werden können.
Und was passiert, wenn mit den Faszien etwas nicht in Ordnung ist?
Faszien können z. B. durch eine Überbelastung verdicken, verkleben oder verfilzen, wie ein Wollpulli. Dadurch werden sie unbeweglicher bzw. verlieren an Elastizität. Schulter, Hals- und Lendenwirbel sind die Regionen, wo die häufigsten Beschwerden auftreten. Man geht mittlerweile davon aus, dass bei akuten Problemen der Muskel betroffen ist, bei chronischen die Faszien.
Wie kann man dieses Gewebe behandeln?
Jetzt kommt die Pilates-Rolle ins Spiel: Mit Druck auf die problematische Zone erzeugt man Entspannung in der Faszie. Dafür rollt man mit dem entsprechenden Körperteil – am besten in Zeitlupe – über die Rolle. Und zwar so, dass es nicht weh tut. Also bitte nicht nach der Devise: Viel hilft viel und so feste wie möglich. Ist der Schmerz akut, besser kürzer und häufiger rollen.
Was sollte man bei der Behandlung beachten?
Die Behandlung mit der Rolle ist kein Wundermittel. Einmal gerollt und alles gut, das funktioniert nicht. Sind Blockaden vorhanden, sollten diese gelöst und die Organe mobilisiert werden. Und dann erst steigt man ein in die Faszienbehandlung und kräftigt im vierten Schritt die Muskulatur.