Viele Menschen schätzen Yoga, um nach Feierabend zu entspannen und herunterzukommen. Doch eignet es sich auch, um Kalorien zu verbrennen und Muskeln abzubauen? Ja – beim Vinyasa-Yoga fließen Sie durch kraftvolle Körperübungen, sogenannte Asanas, und geraten dabei manchmal richtig ins Schwitzen. Gleichzeitig spielen hier Atmung und Meditation eine große Rolle und helfen dabei, den Geist zu beruhigen.
Was ist Vinyasa-Yoga?
Der Begriff Vinyasa stammt aus der altindischen Sprache Sanskrit und heißt so viel wie „auf bestimmte Art und Weise” „setzen, stellen, legen”. Für die Praxis bedeutet das, dass in dem Stil verschiedene Asanas in einer gewissen Abfolge absolviert werden. Dabei bestimmt jeder Yogi selbst, wie diese Reihenfolge aussieht – und kann sich frei und kreativ ausleben.
Vinyasa-Yoga ist eine Abwandlung des Hatha-Yoga. Der Unterschied: Während Sie beim Hatha-Yoga einzelne Figuren statisch halten, gehen beim Vinyasa-Yoga die Bewegungen fließend ineinander über. Gleichzeitig achten Sie auf eine kontrollierte Atmung – hier spricht man auch von Pranayama.
Atmung und Bewegung: Das ist wichtig beim Vinyasa-Yoga
Bei einer Stunde Vinyasa-Yoga ist alles im Fluss. Dabei stehen vor allem diese Aspekte im Vordergrund:
Eine Bewegung geht nahtlos in die andere über. Dabei gibt es keine festgelegten Abfolgen. Eine Vinyasa-Stunde kann daher bei jedem Yoga-Studio anders aussehen. Gleichzeitig gibt das erfahrenen Yogi die Möglichkeiten, sich frei zu entfalten und eigene Kombinationen auszuprobieren. Wichtig bei der Ausführung der Asanas ist es, Atem und Körperübungen aufeinander abzustimmen. Dabei folgen Sie dem Rhythmus Ihrer Atmung und bewegen sich parallel zur Ein- und Ausatmung.
In der Regel dauert eine Stunde Vinyasa-Yoga 60 bis 75 Minuten. Sie startet in der Regel mit einer kurzen Meditation oder Atemübungen. Anschließend wärmen Sie sich beispielsweise mit dem Sonnengruß auf. Die Hauptsequenz der Stunde ist der Yoga-Flow, der oft unter einem wechselnden Motto steht. Das kann etwa eine verbesserte Mobilität sein, aber den Fokus auch auf einzelne Körperteile wie die Arme legen. Die Stunde endet mit einer Schlussentspannung, dem sogenannten Savasana.
Stark und entspannt: die Vorteile des Vinyasa-Yogas
Körper und Geist gleichermaßen etwas Gutes tun: Das steht auch beim Vinyasa-Yoga im Fokus. Dadurch, dass Sie von einem Asana in das nächste fließen, ist die Yoga-Form sehr dynamisch und körperlich fordernder als andere Formen. Das bringt viele positive Effekte mit sich:
Sie werden ausdauernder und fördern gleichzeitig Ihr Herz-Kreislauf-System. Sie sorgen für eine bessere Durchblutung und Stärkung der Muskeln. Mit den Übungen erreichen Sie sogar die tiefe Core-Muskulatur in der Körpermitte. Sie fühlen sich weniger verspannt – denn Vinyasa-Yoga mobilisiert die Sehnen, Bänder und Gelenke. Das gilt vor allem für den Bereich der Wirbelsäule. Sie entwickeln ein besseres Körpergefühl und arbeiten an Ihrem Gleichgewichtssinn. Sie werden allgemein stärker.
Auch Ihrer Psyche tut es gut, wenn Sie sich im Flow bewegen. Viele Menschen können sich durch Vinyasa-Yoga besser konzentrieren und zur Ruhe kommen. Zudem können die Übungen dabei helfen, Stress und Ängsten vorzubeugen oder diese abzubauen. Übrigens: Wenn Sie das sportliche Level noch einmal steigern wollen, ist Ashtanga-Yoga eine gute Alternative.
Vinyasa für Anfängerinnen und Anfänger – sinnvoll?
Den richtigen Yoga-Stil für sich zu finden, ist gar nicht so einfach. Beim Vinyasa-Yoga stellt sich vielen Einsteigerinnen und Einsteigern die Frage: Komme ich bei den fließenden Übergängen überhaupt mit? Grundsätzlich eignet sich dieser Yoga-Stil für Anfängerinnen und Anfänger genauso wie für erfahrene Yogis. Wer mit den verschiedenen, grundlegenden Asanas allerdings noch nicht gut vertraut ist, für den können die dynamischen Abfolgen eventuell überfordernd sein. Auch wer körperlich nicht ganz fit ist, sollte wissen: Eine Vinyasa-Stunde kann richtig anstrengend sein und alle Muskelgruppen fordern.
Hier ist es oft sinnvoll, einen speziellen Anfängerkurs im Yoga-Studio zu besuchen – viele bieten spezielle Probestunden an. So können Sie sich vorsichtig herantasten und herausfinden, ob das Vinyasa-Yoga zu Ihnen passt. Eine andere Möglichkeit: Lernen Sie die Grundhaltungen zunächst bei einer klassischen, eher statischen Yoga-Form wie dem Hatha-Yoga. Grundsätzlich gilt wie bei allen Yoga-Formen: Überfordern Sie sich nicht und seien Sie geduldig. Ist eine Haltung noch zu herausfordernd oder es geht Ihnen zu schnell voran, legen Sie ruhig eine Pause ein. Dafür bietet sich etwa die Haltung des Kindes optimal an.