Augenärzt*innen raten dazu, ab dem 40. Lebensjahr alle zwei bis fünf Jahre augenärztliche Vorsorgeuntersuchungen vornehmen zu lassen, um altersabhängige Augenerkrankungen wie das Glaukom (Grüner Star), die Makuladegeneration (AMD) oder eine Netzhautablösung rechtzeitig zu entdecken. Bestehen keine schwerwiegenden Symptome oder ein erhöhtes Risiko beispielsweise aufgrund einer Vorerkrankung, müssen diese Untersuchungen selbst bezahlt werden und zählen deshalb zu den IGeL. Die Kosten liegen je nach Leistung zwischen 15 und 60 Euro. Hierbei lohnt es sich, die Preise und die Untersuchungsarten zu vergleichen.
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IGeL beim Augenarzt und wofür sie gut sind
Messung des Augeninnendrucks (Tonometrie)
Die Messung des Augeninnendrucks – auch Tonometrie genannt – dient zur Glaukomvorsorge (Grüner Star). Die Messung erfolgt entweder über das Luftstoß-Verfahren (kein Augenkontakt erforderlich) oder über das Tonometer der Spaltlampe. Hier wird die Augenoberfläche durch Tropfen kurz betäubt. Allerdings muss der Augeninnendruck für eine zuverlässige Glaukomvorsorge manchmal mehrmals am Tag gemessen werden. Bei rund der Hälfte aller Glaukompatient*innen ist der Augeninnendruck gar nicht erhöht (Normaldruckglaukom). Und selbst Menschen, die einen erhöhten Augeninnendruck haben, erkranken nicht automatisch am Grünen Star. Zur Glaukomvorsorge genügt es daher nicht, nur den Augeninnendruck zu messen. Es sollte zusätzlich eine Netzhautuntersuchung und eine Untersuchung des vorderen Augenabschnittes erfolgen.
Netzhautuntersuchung
Die Netzhautuntersuchung kann eine Vielzahl von Augenkrankheiten des Augenhintergrundes aufdecken. Sie kann beispielsweise Hinweise auf Augenerkrankungen wie den Grünen Star, Makuladegeneration, Netzhautrisse oder Einrisse der Netzhaut (vor allem bei Kurzsichtigkeit), Tumore oder Entzündungen geben.
Netzhautspiegelung (Fundoskopie, Ophthalmoskopie)
Bei der klassischen Netzhautspiegelung (Ophthalmoskopie) gibt es zwei Verfahren. Entweder wird die Netzhaut beziehungsweise der Augenhintergrund durch eine Lupe (indirekte Ophtalmoskopie) oder durch ein Kontaktglas, das direkt aufs Auge aufgesetzt wird (direkte Ophtalmoskopie) untersucht. In beiden Fällen müssen die Pupillen mit Tropfen erweitert werden, wodurch die Sehkraft einige Stunden eingeschränkt ist. Außerdem wird bei der direkten Variante die Augenoberfläche betäubt.
Zudem gibt es die digitale Netzhautuntersuchung (OPTOMAP), die ohne Augentropfen, kontaktlos und schnell vonstatten geht. Hierbei müssen beide Augen jeweils nur in eine spezielle Kamera schauen. Bei der Optischen Kohärenz Tomografie (OCT) wird die Netzhaut in Schichten dargestellt. Diese ist allerdings nur bei unklarem Befund und bei einem begründeten Verdacht auf eine Makuladegeneration notwendig.
Augen-Check für Ältere
Da bei vielen Menschen die Sehkraft im Alter nachlässt, kann dies zu gefährlichen Situationen im Straßenverkehr führen. Besonders deshalb, weil viele Betroffene erst viel zu spät eine Verschlechterung ihrer Sehkraft bemerken. Daher raten viele Straßenverkehrs-expert*innen und Augenärzt*innen zum Augen-Check.
Hierbei wird unter anderem Folgendes untersucht:
Sehschärfe bei Tageslicht Sehen bei Dämmerung Gesichtsfeld Farb- und Kontrastsehen Blendungsempfindlichkeit
Lassen Sie sich nicht unter Druck setzen!
Da in medizinisch begründeten Fällen die Krankenkasse die Kosten der Untersuchungen trägt, stellt sich natürlich die Frage, inwieweit sich augenärztliche IGeL überhaupt lohnen. In jedem Fall sollten Sie vom Praxispersonal niemals zu einer Untersuchung oder einer Unterschrift gedrängt werden und zuerst das Gespräch mit ihrem*ihrer Ärzt*in suchen. Je nachdem, was die allgemeine Augenuntersuchung ergibt, welche Beschwerden Sie haben, wie lange diese schon anhalten und wie lang die letzte Vorsorgeuntersuchung her ist, können Sie dann gemeinsam entscheiden, welche individuellen Gesundheitsleistungen wirklich notwendig sind.