Samen der Heilpflanze Mönchspfeffer

Mönchspfeffer: Das Heilkraut gegen Bauchschmerzen und andere Regelbeschwerden

Mönchspfeffer ist seit Jahrhunderten als Heilkraut bekannt. Heute ist es vor allem bei Frauen beliebt, die unter Menstruationsbeschwerden leiden oder einen unerfüllten Kinderwunsch haben. Denn das Kraut soll den Hormonhaushalt regulieren.

Mönchspfeffer gehört zur Familie der Lippenblütler. Das Heilkraut wächst als ein bis vier Meter hoher Strauch und trägt lila Blüten. Er kommt im gesamten Mittelmeerraum und in Südwestasien bis nach Pakistan vor. Besonders wohl fühlt sich der Mönchspfeffer an feuchten Orten, beispielsweise an Flussufern oder Küsten. Entscheidend für seine medizinische Wirkung sind die Früchte – diese werden zu Kapseln oder Tinkturen verarbeitet.

Pflanzen-Lexikon: Welche Wirkstoffe stecken im Mönchspfeffer?

Die Samenkapseln des Mönchspfeffers enthalten ätherische Öle, in denen bestimmte Substanzen konzentriert vorkommen. Hauptsächlich sind das sogenannte Terpene. Diese sekundären Pflanzenstoffe wirken auf die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse). Sie steuert unter anderem das Hormonsystem und setzt dabei auch Hormone frei, die bei der Fortpflanzung eine Rolle spielen. So bringt Mönchspfeffer den Hormonhaushalt vieler Frauen wieder ins Gleichgewicht. Außerdem enthält Mönchspfeffer Flavonoide, die eine zellschützende Wirkung haben.

Kräuterapotheke: Hilft Mönchspfeffer wirklich?

Im Mittelalter war Mönchspfeffer bei Mönchen und Nonnen beliebt, um die Libido abzuschwächen. Diese Wirkung ist wissenschaftlich nicht bewiesen. Stattdessen soll das Heilkraut die Symptome des Prämenstruellen Syndroms (PMS) lindern und eine Schwangerschaft ermöglichen. Denn es senkt angeblich den Prolaktin-Gehalt im Körper.

Das Hormon Prolaktin ist eigentlich dafür zuständig, die Milchbildung bei stillenden Müttern anzuregen. Außerdem lässt es während der Schwangerschaft die Brustdrüsen wachsen. Wenn Frauen allerdings nicht schwanger sind, kann ein Überschuss des Hormons zu Problemen bei der Periode führen – und zum Beispiel PMS auslösen. Das Syndrom geht mit einer unregelmäßigen Monatsblutung einher und bedingt vorangehende Beschwerden wie Kopfschmerzen und Schlafstörungen. Zu viel Prolaktin im Körper soll auch Spannungsgefühlen in der Brust und Niedergeschlagenheit bedingen.

Einige klinische Studien zeigen, dass Mönchspfeffer tatsächlich die Symptome des PMS lindern kann. Davon können auch Frauen mit Kinderwunsch profitieren, denn ein unregelmäßiger Zyklus erschwert das Schwangerwerden oft. Allerdings gibt es noch keine ausreichenden wissenschaftlichen Belege für die medizinische Wirkung des Heilkrauts.

Wichtig

Mönchspfeffer ersetzt keine schulmedizinische Therapie. Das Kraut unterstützt lediglich eine Behandlung. Normalerweise kommt es bei der Einnahme nicht zu Nebenwirkungen. Trotzdem kann Mönchspfeffer allergische Reaktionen wie Juckreiz, Hautausschlag, Schwellungen und sogar Atemnot hervorrufen. Bei Frauen sind außerdem Kopfschmerzen, Probleme mit dem Magen-Darm-Trakt und Schwindel möglich. Reagieren Sie nach der Einnahme von Mönchspfeffer mit heftigen Symptomen, wenden Sie sich sofort an einen Arzt.

Anwendung von Mönchspfeffer: Selbstgebrauter Tee oder Tabletten aus der Apotheke?

Mönchspfeffer bekommen Sie in der Apotheke als Tabletten, Kapseln oder Tropfen. So ist gewährleistet, dass Sie das Heilkraut immer in der gleichen Konzentration einnehmen.

Sie können Mönchspfeffer auch im Garten anbauen und die Früchte ernten. Als Tee oder Gewürz birgt er allerdings Nachteile, wenn Sie ihn zu therapeutischen Zwecken nutzen wollen:

  • Einige Wirkstoffe lösen sich nur schwer oder überhaupt nicht in Wasser.
  • Sie können nicht abschätzen, welche Menge der Inhaltsstoffe Sie zu sich nehmen.
  • Mönchspfeffer sollten Sie in gleichen Dosen über einen Zeitraum von etwa drei Monaten einnehmen – erst dann entfaltet er seine Wirkung.

In vielen Fällen ist es ratsam, zum Arzt zu gehen, bevor Sie Mönchspfeffer einnehmen. Dieser kann Sie über die richtige Dosierung beraten. Wenn Sie andere Medikamente einnehmen, klären Sie vorher unbedingt mit Ihrem Arzt, ob diese in Wechselwirkung mit dem Heilkraut treten. Das ist beispielsweise bei Arzneimitteln gegen Parkinson oder psychische Erkrankungen der Fall.

Gar nicht einnehmen sollten Sie Mönchspfeffer, wenn Sie:

  • schwanger sind oder stillen,
  • die Antibabypille nehmen,
  • an bestimmten Arten von Brustkrebs leiden,
  • eine Hormonersatztherapie machen.

Heilkräuter allgemein

Heilkräuter und Heilpflanzen sind Arzneimittel aus der Natur. Deren Blüten, Blätter, Wurzeln, Sprossteile, Früchte oder Beeren lindern Krankheiten und Beschwerden. Und das bereits seit der Antike. Heute kennen wir etwa 3.000 Heilpflanzen – aus etwa 500 von ihnen werden pflanzliche Arzneimittel hergestellt.

Viele Arzneimittel aus der Schulmedizin basieren auf Pflanzenextrakten. Und auch dort kommen rein pflanzliche Arzneimittel nach wie vor zum Einsatz: zum Beispiel Johanniskraut gegen depressive Verstimmungen oder Mönchspfeffer bei Regelschmerzen. Daneben gibt es auch Heilpflanzen, deren Wirksamkeit nicht eindeutig bewiesen ist.

Was viele nicht wissen: Pflanzliche Medikamente können Wechselwirkungen mit chemischen Arzneimitteln haben – deshalb sollten Sie die Einnahme immer mit Ihrem behandelnden Arzt abklären.