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Ringelblumen - Blüten in einem Glas

Heilkraut Ringelblume: So lindern ihre Blüten Entzündungen und Wunden

Die Ringelblume ist eine der ältesten Zierpflanzen – und hat auch eine medizinische Wirkung: Ihre Blüten lindern Entzündungen und lassen kleine Wunden schneller heilen. Das belegen inzwischen Untersuchungen.

Ringelblume oder Calendula wirkt auf den ersten Blick wie eine Zierpflanze, ist aber auch ein Heilkraut. Von Juli bis Oktober strahlen ihre Blüten in Gelb und Orange. Doch die können mehr, als nur schön aussehen: Wegen ihrer medizinischen Wirkung werden sie zu Salben oder Tees verarbeitet.

Auch die Insektenwelt freut sich, wenn Sie Ringelblume in Ihren Garten pflanzen. Bei Bienen, Hummeln und Co. ist sie eine beliebte Nahrungsquelle. Experten vermuten, dass die Pflanze ursprünglich aus dem Mittelmeerraum stammt – daher fühlt sie sich an sonnigen Standorten am wohlsten.

Pflanzen-Lexikon: Welche Wirkstoffe stecken in der Ringelblume?

In der Ringelblume stecken einige Inhaltsstoffe, die eine heilende Wirkung haben sollen. Der Wichtigste ist das sogenannte alpha-Cadinol. Dieses tötet angeblich Pilze und Bakterien ab, hemmt Entzündungen und schützt die Leber. Außerdem enthält das Heilkraut ätherische Öle. Diese sollen ebenfalls einen leicht antibakteriellen Effekt haben und Entzündungen lindern.

Kräuterapotheke: Hilft Ringelblume wirklich?

Bereits im Mittelalter empfahl die Gelehrte Hildegard von Bingen Ringelblume bei Verdauungsproblemen und zur Entgiftung. Heute wird das Heilkraut vor allem bei Hautverletzungen oder Hautproblemen und bei entzündeten Schleimhäuten angewendet. Dafür werden die Blüten zu Salben oder Cremes verarbeitet.

Tatsächlich zeigen Laboruntersuchungen, dass Ringelblume bei kleinen Wunden, Ekzemen und leichten Verbrennungen hilft. Andere Experimente beweisen außerdem die antibakteriellen Eigenschaften der Heilpflanze. Als Tee oder Spray lindert sie Entzündungen im Mund- und Rachenraum.

Wichtig

Ringelblume ersetzt keine schulmedizinische Therapie. Das Kraut unterstützt lediglich eine Behandlung oder wird vorsorglich eingenommen. Nebenwirkungen treten normalerweise nicht auf – empfindliche Haut kann aber gereizt reagieren. Wenn Sie eine Allergie auf Korbblütler haben, sollten Sie die Heilpflanze nicht verwenden.

Wege zur Ringelblume: Selbst sammeln oder kaufen?

Ringelblume gibt es als Salben, Cremes und Tinkturen in der Apotheke. Im Tee finden Sie die Blüten häufig in Kombination mit anderen Heilkräutern.

Ringelblumenblüten sammeln

  • Ernten Sie die Blüten bei trockenem und sonnigem Wetter.
  • Schneiden Sie die Köpfe der Blume möglichst zur Mittagszeit, wenn sie voll aufgeblüht sind.
  • Legen Sie die Blüten für ein bis zwei Tage auf ein Baumwolltuch oder ein Kuchengitter. Der Ort sollte gut belüftet und warm, aber nicht zu sonnig sein.
  • Nun können Sie die Blütenblätter von den Köpfchen zupfen.
  • Trocknen Sie die Blätter weitere Tage und mischen Sie sie ab und zu durch.
  • Abschließend geben Sie die Heilpflanze in ein dunkles Glas mit Schraubverschluss.

Ringelblumensalbe herstellen – so funktioniert‘s

Zutaten für die Salbe:

  • etwa zwei Hände voll Ringelblumenblüten
  • 250 Milliliter kaltgepresstes Öl, zum Beispiel Olivenöl
  • 30 Gramm Carnauba- bzw. Bienenwachs
  • Schraubglas oder Tiegel

Zubereitung:

  • Die frischen Blüten kleinschneiden und zusammen mit dem Öl in ein ausreichend großes Schraubglas geben.
  • An einen warmen, sonnigen Platz stellen und regelmäßig durchschütteln.
  • Nach etwa sechs Wochen die Ringelblumen durch ein Tuch oder ein feines Sieb abseihen.
  • Das aufgefangene Öl in einem Topf erwärmen.
  • Parallel dazu auch das Wachs in einem Wasserbad schmelzen.
  • Dann das Wachs zum Öl geben und solange rühren, bis es sich aufgelöst hat.
  • Die Mischung in ein steriles Glas oder einen Tiegel umfüllen, abkühlen lassen und verschließen.

Ringelblumentee selbst gemacht

  • Zwei bis drei getrocknete Blüten in eine Tasse geben.
  • Mit 250 Millilitern kochendem Wasser übergießen.
  • Fünf bis zehn Minuten ziehen lassen.
  • Die Blüten können mitgetrunken werden, sie enthalten noch wertvolle Wirkstoffe.

Der Tee soll bei Menstruationsbeschwerden und Magen-Darm-Problemen helfen, außerdem Entzündungen und Verletzungen in Mund und Rachen lindern. Trinken Sie zwei bis drei Tassen warmen Tee pro Tag, um die gewünschte Wirkung zu erzielen.

Heilkräuter allgemein

Heilkräuter und Heilpflanzen sind Arzneimittel aus der Natur. Deren Blüten, Blätter, Wurzeln, Sprossteile, Früchte oder Beeren lindern Krankheiten und Beschwerden. Und das bereits seit der Antike. Heute kennen wir etwa 3.000 Heilpflanzen – aus etwa 500 von ihnen werden pflanzliche Arzneimittel hergestellt.

Viele Arzneimittel aus der Schulmedizin basieren auf Pflanzenextrakten. Und auch dort kommen rein pflanzliche Arzneimittel nach wie vor zum Einsatz: zum Beispiel Johanniskraut gegen depressive Verstimmungen oder Mönchspfeffer bei Regelschmerzen. Daneben gibt es auch Heilpflanzen, deren Wirksamkeit nicht eindeutig bewiesen ist.

Was viele nicht wissen: Pflanzliche Medikamente können Wechselwirkungen mit chemischen Arzneimitteln haben – deshalb sollten Sie die Einnahme immer mit Ihrem behandelnden Arzt abklären.