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Unser Rücken
Die Wirbelsäule ist Stütz- und Bewegungsorgan zugleich. Sie besteht aus 34 Wirbeln:
- sieben Halswirbel
- zwölf Brustwirbel
- fünf Lendenwirbel
- fünf Kreuzbeinwirbel
- vier oder fünf Steißbeinwirbel
Am beweglichsten sind die Halswirbel, dagegen fast starr die Kreuz- und Steißbeinwirbel. Zwischen den knöchernen Wirbeln liegen die elastischen, ca. fünf Millimeter dicken Bandscheiben. Sie schützen die Wirbelsäule vor Stoßbelastung und tragen zu deren Stabilität bei.
Wussten Sie schon, warum...
wir morgens größer sind als abends? Verantwortlich dafür ist ein Flüssigkeitsverlust der Bandscheiben. Sie geben tagsüber beim Sitzen, Stehen und Laufen Wasser ab und schrumpfen dadurch. Beim nächtlichen Liegen nehmen sie dieses – ähnlich wie ein Schwamm – wieder auf.
Warum Muskulatur und „Core“ wichtig sind
Ein starker Rücken besteht nicht nur aus der Wirbelsäule, sondern auch aus der Muskulatur, die eine zentrale Rolle spielt. Besonders die tiefliegende Rumpfmuskulatur, oft als „Core“ bezeichnet, ist entscheidend für:
- Haltung und Stabilität:Die Core-Muskeln stabilisieren Wirbelsäule, Becken und Schultern und helfen, Fehlhaltungen zu vermeiden.
- Schutz der Wirbelsäule:Gut trainierte Muskeln entlasten Bandscheiben und Gelenke und reduzieren das Risiko von Verletzungen.
- Beweglichkeit und Balance:Die Core-Muskulatur unterstützt koordinierte Bewegungen, verbessert Gleichgewicht und Flexibilität.
- Vorbeugung von Schmerzen:Eine starke Muskulatur verhindert Überlastung einzelner Bereiche und kann Rückenschmerzen deutlich reduzieren.
Gezieltes Training der Core-Muskeln – kombiniert mit Beweglich- und Dehnbarkkeit sowie etwas Audauer – ist daher ein zentraler Baustein für einen gesunden, starken Rücken. Probieren Sie es zum Beispiel mal mit Functional Training, Vinyasa Yoga, Kinderyoga, Pilates oder HYROX-Training.
Akute und chronische Schmerzen
Schmerzen unterhalb des Rippenbogens und oberhalb der Gesäßfalte werden als Rückenschmerzen bezeichnet. Diese Schmerzen können auch in andere Körperregionen ausstrahlen oder von weiteren Beschwerden begleitet werden. Man unterscheidet grundsätzlich zwischen neu aufgetretenen akuten Rückenschmerzen und chronischen. Akute plötzliche Rückenschmerzen dauern nicht länger als sechs Wochen. Bleiben die Beschwerden insgesamt länger als zwölf Wochen bestehen, sind es chronische Rückenschmerzen.
Mögliche Ursachen vielfältig
Die Ursachen für Rückenprobleme sind unendlich vielfältig. Meist sind es Fehlhaltungen (z. B. durch gebeugtes Sitzen), mangelnde Bewegung, Überbeanspruchung (z. B. durch langes Sitzen oder einseitige Körperhaltung) und Übergewicht, die dafür sorgen, dass unsere Muskulatur verkümmert, sich verspannt oder blockiert. Auch psychische Faktoren wie z.B. Stress können zu zu Rückenschmerzen führen.
Normal oder gefährlich?
Um schnellstmöglich zu erkennen, ob für die Rückenschmerzen nicht doch eine ernstzunehmende Ursache zugrunde liegt, gibt es Warnzeichen, die dabei helfen, spezifische Ursachen von Kreuzschmerzen mit dringendem Behandlungsbedarf festzustellen. Warnzeichen, die zu sofortiger Facharztbehandlung oder Krankenhausbehandlung bei Rückenschmerzen führen, können sein:
- Entzündungszeichen und Nervenschäden im Bereich der Wirbelsäule
- Kribbeln oder sogar Lähmungserscheinungen in den Armen, Händen, Beinen und/oder Füßen
- Vorgeschichte: Krebserkrankung, Cortisonbehandlung, HIV-Infektion
- Ungewollter Harn-/ Stuhlabgang
- Tinnitus (ein häufiges Begleitsymptom bei Halswirbelsäulenbeschwerden)
- Kiefergelenksschmerzen/CMD (stehen ebenfalls oft in Zusammenhang mit HWS-Beschwerden)
Was sind die häufigsten Rückenbeschwerden?
Rückenschmerzen sind weit verbreitet und haben oft unterschiedliche Ursachen.
Zu den häufigsten Rückenbeschwerden zählen:
- Verspannungen und muskuläre Dysbalancen Häufig durch einseitige Belastung, langes Sitzen oder Stress.
Betreffen vor allem Nacken, Schultern und oberen Rücken. - Halswirbelsäulen-Syndrom (HWS-Syndrom/Zervikalsyndrom) Spezielle Form der Verspannung im Nacken- und Schulterbereich. Typische Symptome sind Schmerzen, Steifigkeit, Bewegungseinschränkungen, manchmal Tinnitus. Meist ausgelöst durch Fehlhaltungen oder Bildschirmarbeit.
- Bandscheibenprobleme (Bandscheibenvorwölbung/Bandscheibenvorfall) Verschleiß oder akute Überlastung der Bandscheiben, oft mit Schmerzen, die in Arme oder Beine ausstrahlen können.
- Hexenschuss (Lumbago) Plötzlich einschießende Schmerzen im unteren Rücken/Lendenwirbelsäule (LWS), oft durch ungünstige Bewegungen oder Überlastung.
- Wirbelsäulenverkrümmungen (Skoliose) Seitliche Verkrümmung der Wirbelsäule, die zu Haltungsproblemen und muskulären Beschwerden führen kann.
- Beckenschiefstand/ISG-Blockaden Ungleichmäßige Belastung des Beckens oder Blockaden im Iliosakralgelenk können Rückenschmerzen auslösen.
- Wirbelsäulenarthrose/degenerative Veränderungen Abnutzung der Wirbelgelenke, die mit zunehmendem Alter Schmerzen oder Bewegungseinschränkungen verursachen kann.
Dazu gehören auch sogenannte „Verkalkungen“: knöcherne Ausziehungen oder Verdickungen (Osteophyten), die Nerven einengen oder die Beweglichkeit reduzieren können.
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Ärztliche Zweitmeinung - gerade vor operativen Eingriffen
Gerade bei Rückenbeschwerden wird nicht selten eine Operation vorgeschlagen – etwa bei Bandscheibenvorfällen oder starken degenerativen Veränderungen. Doch viele Eingriffe lassen sich vermeiden. Eine ärztliche Zweitmeinung hilft, den Befund besser einzuordnen, alternative Behandlungsmöglichkeiten abzuwägen und unnötige Operationen zu verhindern.
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Das Online-Portal tala-med der Universitätsklinik Freiburg informiert Sie umfassend und qualitätsgesichert rund um das Thema Rückenschmerzen. Sie finden dort Infos zu Ursachen, Behandlungsoptionen und was Sie ganz konkret selbst tun können.
