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Erschöpfte Frau sitzt am Schreibtisch und fasst sich an Rücken und Nacken

Über die Gemeinsamkeiten von Sitzen und Rauchen

Sitzen mit dem lebensbedrohlichen Rauchen zu vergleichen, klingt zunächst extrem. Warum sollte das tägliche, unumgängliche Sitzen ähnlich gefährlich wie das Inhalieren von Giftstoffen sein? Tatsächlich belegen verschiedene wissenschaftliche Studien den Besorgnis erregenden Vergleich. Der Grund: Zu viel Sitzen ist mit Bewegungsmangel gleichzusetzen.

Woher der Vergleich kommt

Die Weltgesundheitsorganisation (WHO) setzt Bewegungsmangel auf Platz 4 der höchsten Risikofaktoren einer verkürzten Lebenserwartung – und damit drei Plätze hinter Rauchen. Zu hoher Blutdruck, Übergewicht und Blutzuckerkrankheiten – Folgen, die durch Bewegungsmangel nachgewiesenermaßen entstehen können – ordnet die WHO auf Platz 2, 3 und 5 ein. Was macht den Mangel an Bewegung so gefährlich für uns?

Warum Inaktivität und Sitzen gleichbedeutend sind

Sportwissenschaftler und Bewegungsexperte Ingo Froböse von der Sporthochschule Köln schreibt: „Nach acht Stunden Sitzen liegt Ihr Körper im Koma . Wegen des Bewegungsmangels erlahmen Durchblutung und andere Stoffwechselvorgänge . Trägheit und Müdigkeit machen sich direkt bemerkbar. Der Grund dafür: Die Zellen werden schlecht versorgt. Mittel- und langfristig wirkt dieser Nährstoffmangel massiv auf unseren Organismus.

Beispiel Kalorienverbrauch

Professor Gerhard Huber vom Institut für Sport und Sportwissenschaften von der Universität Heidelberg liefert ein einfaches Beispiel: Ein Mann von 80 kg verbrennt im Sitzen 80 Kalorien. Steht er, verbrennt er bereits doppelt so viele. Beim Gehen verbraucht er 240 bis 300 Kalorien. 500 Kalorien werden bei einer Stunde gemütlichen Radfahrens verbrannt. Der niedrige Energieverbrauch beim Sitzen hat Folgen für unsere Gesundheit.

Der ständige Bewegungsmangel ist das Gift

Egal, ob beim Frühstück, im Auto auf dem Weg zur Arbeit oder abends zu Hause: Täglich verbringen wir den Großteil unserer Zeit – bewusst oder unbewusst – sitzend. Davon fünf Stunden am Stück, und unser Blutzuckerspiegel ist deutlich und dauerhaft über dem natürlichen Soll. Ein unnatürlicher Zustand, der auf Dauer krank macht. Eine amerikanische Studie des National Institute of Health kam zu dem Ergebnis, dass zu viel Sitzen die Gefahr, an Diabetes zu erkranken, um 7 % erhöht.

Herzkreislauf, Diabetes Typ 2, Krebs

Die US-Wissenschaftler fanden zudem heraus, dass Bewegungsmangel die Chance auf Herz-Kreislauf-Erkrankungen um 6 % und die auf Brust- und Darmkrebs um 10 % steigert. Zu ähnlichen Ergebnissen kamen auch australische Forscher. In ihrer Langzeitstudie untersuchten sie die Folgen von Bewegungsmangel im Zusammenhang mit dem Sitzen vor dem Fernseher. Das Ergebnis: Im Vergleich zu Teilnehmern, die nicht länger als zwei Stunden am Tag vor dem Fernseher verbrachten, hatten Versuchsteilnehmer, die vier oder mehr Stunden fernsahen, ein um 46 % erhöhtes Sterberisiko und ein um 80 % erhöhtes Risiko einer Herz-Kreislauf-Erkrankung. Beide Forschergruppen kommen außerdem zu dem Ergebnis, dass mehr Bewegung diesen Risiken entgegenwirkt.

Bewegen, bewegen, bewegen

Am täglichen Sitzen führt für die meisten von uns kein Weg vorbei. Der Feierabendsport ist eine gesunde Abwechslung, gleicht den täglichen, routinierten Sitzmarathon leider trotzdem nicht genügend aus. Dauerhaft in Bewegung zu bleiben, macht den Unterschied. Also öfter mal aufstehen, lieber die Treppen statt den Aufzug nehmen, aufs Fahrrad steigen statt mit Bus, Bahn oder Auto zu fahren, und nach jeder Stunde im Sitzen einen kurzen Gang an die frische Luft einlegen. Weitere Tipps zur Bekämpfung des täglichen Bewegungsmangels, speziell im Büro, gibt es im BIGspot zu sehen:

  • Fit im Büro Auch im Büro kann man mit ein paar kleinen Übungen für ein wenig Bewegung sorgen, ohne gleich die Sportmatte auszurollen und den Trainingsanzug überwerfen.
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