Was ist Resilienz?
Übersetzt wird Resilienz meist mit psychischer Widerstandskraft. Sie bezeichnet die Fähigkeit, die eigene psychische Gesundheit auch in stressigen schwierigen Zeiten schnell wiederherzustellen oder stabil zu halten oder sogar aus Krisen gestärkt herauszukommen.
Die wissenschaftliche Forschung beschäftigt sich schon sehr lange mit der Frage, warum manche besser mit Lebenskrisen umgehen können als andere. Dabei zeigen die Ergebnisse, dass es verschiedene komplexe psychische, neuronale biochemische Faktoren und Mechanismen gibt, die zusammenwirken und im besten Fall diese resiliente Eigenschaft hervorbringen. Dabei können resiliente Fähigkeiten Schutz gegenüber schwerwiegenden Ereignisse geben, aber auch im Umgang mit alltäglichen Stressoren helfen. Viele Aspekte sind dabei noch ungeklärt bzw. unerforscht.
Welche Faktoren beeinflussen die Resilienz?
Die verschiedenen Forschungen zu Resilienz haben einige wiederkehrende Faktoren ableiten können, die Menschen mit hoher psychischer Widerstandskraft auszeichnen. Manche der Faktoren sind erblich/genetisch beeinflusst, manche sind biologisch ablaufende Prozess in unserem Körper, manche sind sozial erlernte Faktoren – wirksam werden sie gemeinsam, im Zusammenspiel. Hier ein paar – nicht ganz überraschende – Beispiele für resiliente Faktoren, an denen man gut erkennt, dass Resilienz keine Superkraft ist, die vom Himmel fällt, sondern auf Dingen beruht, auf die wir Einfluss haben und nehmen können.
- Positive Gefühle Wer positive Gefühle wie Glück, Zufriedenheit, Wohlgefühl und Freude regelmäßig empfindet – auch durchaus schwierigen Situationen noch etwas Positives abgewinnen kann, unterstützt und pusht sich damit positiv, empfindet meist Stress weniger belastend und sorgt z.B. auch für Ausschüttung von Hormonen, die guttun.
- Soziales Umfeld Ein unterstützendes soziales Umfeld gibt Sicherheit und Verlässlichkeit – gerade in schwierigen Situationen. Positiv ist es dann, wenn wir in der Lage sind, die Unterstützung auch anzunehmen.
- Optimismus Mit einer optimistische Grundhaltung begegnen wir dem Leben und dem, was uns passiert, erstmal positiv oder zumindest neutral. Sprich: Wir sehen nicht sofort die Hürden oder Probleme, die eventuell auftauchen könnten. Rücken mögliche Hürden zu stark in den Vordergrund, kann uns das nicht nur in unserer Handlungsfähigkeit lähmen, es löst auch Stress aus. Darauf reagieren wir körperlich mit der Ausschüttung von Stresshormonen, als Dauerphänomen schadet er uns psychisch wie physisch und kann Erkrankungen wie Depressionen oder Herz-Kreislauf-Probleme auslösen.
Wie kann man seine resilienten Kräfte aktivieren?
Den persönlichen Einschalt-Knopf für Resilienz gibt es leider nicht. Aber wer für sich erkannt hat, welche Situationen besonders stressig, bedrückend oder überfordernd sind, kann selbst oder auch mit Unterstützung von Therapeuten oder digitalen Anwendungen Strategien entwickeln. Wie kann ich meinen persönlichen Auslösern für Stress und Kummer anders zu begegnen oder sie anders bewerten? Hat man für sich eine wirksame Methode gefunden, wirkt sich das positiv auf den normalen Alltag aus und kann auch im Umgang mit einschneidenden Lebenskrisen helfen.