Frau schaut zufrieden in die Ferne

Resilienz: Was steckt hinter der Superkraft unserer Psyche?

Wir alle erleben tagtäglich Dinge, die uns nerven oder ärgern: Irgendjemand motzt zu Unrecht, zu viele Termine stressen oder jemand ärgert uns im Verkehr. Mit Resilienz begegnen wir dem alltäglichen Wahnsinn gelassener. Bei einschneidenden, schlimmen Ereignissen – sei es nach dem Tod eines geliebten Menschen, Scheidung oder den Widrigkeiten der Corona-Krise – die uns mental, psychisch und körperlich enorm belasten, hilft Resilienz, diese Situationen besser, kraftvoller, unbeschadeter zu überstehen. Resilienz ist eine besondere Kraft der Psyche und befähigt uns, den Kopf auch in schwierigen Situationen über Wasser zu halten und uns nicht von der Welle überrollt zu werden. Aber was steckt hinter dieser besonderen Stärke?

Was ist Resilienz?

Übersetzt wird Resilienz meist mit psychischer Widerstandskraft. Sie bezeichnet die Fähigkeit, die eigene psychische Gesundheit auch in stressigen schwierigen Zeiten schnell wiederherzustellen oder stabil zu halten oder sogar aus Krisen gestärkt herauszukommen.

Die wissenschaftliche Forschung beschäftigt sich schon sehr lange mit der Frage, warum manche besser mit Lebenskrisen umgehen können als andere. Dabei zeigen die Ergebnisse, dass es verschiedene komplexe psychische, neuronale biochemische Faktoren und Mechanismen gibt, die zusammenwirken und im besten Fall diese resiliente Eigenschaft hervorbringen. Dabei können resiliente Fähigkeiten Schutz gegenüber schwerwiegenden Ereignisse geben, aber auch im Umgang mit alltäglichen Stressoren helfen. Viele Aspekte sind dabei noch ungeklärt bzw. unerforscht.

Welche Faktoren beeinflussen die Resilienz?

Die verschiedenen Forschungen zu Resilienz haben einige wiederkehrende Faktoren ableiten können, die Menschen mit hoher psychischer Widerstandskraft auszeichnen. Manche der Faktoren sind erblich/genetisch beeinflusst, manche sind biologisch ablaufende Prozess in unserem Körper, manche sind sozial erlernte Faktoren – wirksam werden sie gemeinsam, im Zusammenspiel. Hier ein paar – nicht ganz überraschende – Beispiele für resiliente Faktoren, an denen man gut erkennt, dass Resilienz keine Superkraft ist, die vom Himmel fällt, sondern auf Dingen beruht, auf die wir Einfluss haben und nehmen können.

  • Positive Gefühle Wer positive Gefühle wie Glück, Zufriedenheit, Wohlgefühl und Freude regelmäßig empfindet – auch durchaus schwierigen Situationen noch etwas Positives abgewinnen kann, unterstützt und pusht sich damit positiv, empfindet meist Stress weniger belastend und sorgt z.B. auch für Ausschüttung von Hormonen, die guttun.
  • Soziales Umfeld Ein unterstützendes soziales Umfeld gibt Sicherheit und Verlässlichkeit – gerade in schwierigen Situationen. Positiv ist es dann, wenn wir in der Lage sind, die Unterstützung auch anzunehmen.
  • Optimismus Mit einer optimistische Grundhaltung begegnen wir dem Leben und dem, was uns passiert, erstmal positiv oder zumindest neutral. Sprich: Wir sehen nicht sofort die Hürden oder Probleme, die eventuell auftauchen könnten. Rücken mögliche Hürden zu stark in den Vordergrund, kann uns das nicht nur in unserer Handlungsfähigkeit lähmen, es löst auch Stress aus. Darauf reagieren wir körperlich mit der Ausschüttung von Stresshormonen, als Dauerphänomen schadet er uns psychisch wie physisch und kann Erkrankungen wie Depressionen oder Herz-Kreislauf-Probleme auslösen.

Wie kann man seine resilienten Kräfte aktivieren?

Den persönlichen Einschalt-Knopf für Resilienz gibt es leider nicht. Aber wer für sich erkannt hat, welche Situationen besonders stressig, bedrückend oder überfordernd sind, kann selbst oder auch mit Unterstützung von Therapeuten oder digitalen Anwendungen Strategien entwickeln. Wie kann ich meinen persönlichen Auslösern für Stress und Kummer anders zu begegnen oder sie anders bewerten? Hat man für sich eine wirksame Methode gefunden, wirkt sich das positiv auf den normalen Alltag aus und kann auch im Umgang mit einschneidenden Lebenskrisen helfen.

Resilienz

Erfahren Sie mehr zur Resilienz und was sie z.B. auch Ihren Kindern mitgeben können – in unserem Video mit der Expertin und Bestseller-Autorin Dr. Christina Berndt.

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Resilienz hat viel mit unserem Umgang mit Stress zu tun. Erfahren Sie mehr dazu in unseren Ratgebern.
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