Vater trägt weinendes Baby auf dem Unterarm im Fliegergriff und streicht ihm über den Rücken

Dreimonatskoliken: Das hilft gegen Koliken bei Babys

Viele junge Eltern machen eine Zeit durch, in der ihr Baby von fiesen Koliken (Bauchkrämpfen und Blähungen) heimgesucht wird. Oft handelt es sich dabei um die sogenannten Dreimonatskoliken, bei denen der Säugling unter einem aufgeblähten und schmerzenden Bauch leidet und viel weint und schreit. Warum eigentlich?

Was sind Dreimonatskoliken?

Beim Wort Dreimonatskoliken denkt man natürlich sofort, dass ein Säugling unter Bauchkrämpfen leidet und deshalb viel weint und schreit. Allerdings stimmt das nicht ganz, weshalb die Dreimonatskoliken heute eher Regulationsstörung genannt werden, denn:

Bei den Dreimonatskoliken leidet das Baby unter Bauchkrämpfen und Blähungen, weil es viel schreit und generell sehr unruhig und unzufrieden ist. Die Koliken sind also nicht der Auslöser für das Schreien, sondern das Weinen beziehungsweise die Regulationsstörung führt zu übermäßig viel Luft im Bauch, was wiederum die Koliken auslösen kann. Des Weiteren werden bei den 3-Monats-Koliken auch Missverständnisse bei der Eltern-Kind-Kommunikation vermutet. Besonders beim ersten Säugling ist es gar nicht so einfach zu verstehen, welches Bedürfnis ein Baby gerade hat. Kommen dann auch noch verständlicherweise elterliches Gestresstsein und Unruhe hinzu, reagiert der Säugling noch irritierter und gestresster.

 

Vater trägt Baby behutsam aus dem Auto und lächelt es dabei an

Attachment Parenting: Was bedürfnisorientierte Erziehung bedeutet und was nicht

Wenn die Frage im Raum steht, wie man die Eltern-Kind-Bindung stärken und Kinder zu emotional starken Menschen erziehen kann, fällt zurecht der Begriff Attachment Parenting (AP) – bedürfnisorientierte Erziehung.
Infos

Was bedeutet Regulationsstörung?

Eine Regulationsstörung bei Babys bedeutet, dass ihre Fähigkeit, sich selbst beruhigen zu können, noch nicht gut genug entwickelt ist. Folglich schreien und weinen diese Kinder sehr viel, wirken unzufrieden und unruhig. 

Schreibaby: Was ihr tun könnt und wieso ihr euer Baby niemals schütteln dürft!

Ein Baby schreit im Durschnitt etwa 30 Minuten pro Tag. Bei einem Schreibaby hält die Phase dagegen an mehr als drei Tagen pro Woche jeweils mehr als drei Stunden an und zwar über einen Zeitraum von drei Wochen oder länger.

Erste-Hilfe-Tipps

In welchem Alter treten 3-Monats-Koliken auf?

Häufig beginnen die 3-Monats-Koliken rund zwei Wochen nach der Geburt und halten dann, wie der Name schon sagt, meist bis zu drei Monate an. In seltenen Fällen kann die Phase auch länger dauern. Am stärksten sind die Koliken meist im Alter von sechs bis acht Wochen und flachen dann wieder langsam ab.
 

Welche Ursachen haben Koliken bei Babys?

Mediziner*innen sind sich bislang noch nicht komplett sicher, welche Ursachen (3-Monats-)Koliken zugrunde liegen. Allerdings werden häufig folgende Auslöser vermutet:

  • zu viel Luft im Bauch durch exzessives Schreien/Weinen
  • zu viel Luft im Bauch durch bestimmte Stillpositionen
  • Rauchen in der Wohnung bzw. in der Nähe des Babys
  • Hektik und Stress
  • Missverständnisse bei der Eltern-Kind-Kommunikation
  • (Wechsel auf) künstliche Säuglingsnahrung/Milchpulver
  • Lebensmittelallergien/-unverträglichkeiten – stillt ihr euer Baby, achtet darauf, ob ihr blähende Lebensmittel wie Zwiebeln, Hülsenfrüchte, Kohl oder Kuhmilch zu euch nehmt.
  • Magen-Darm-Trakt und Verdauung entwickeln sich noch
  • Magensäure-Rückfluss (Reflux)

Was sind typische Anzeichen für Koliken?

  • häufiges Weinen/Schreien (bei Dreimonatskoliken über mehrere Wochen)
  • Bauchkrämpfe
  • aufgeblähter Bauch und Blähungen
  • Beinchen werden an den Körper gezogen und wieder weggestoßen
  • geballte Fäustchen
  • schmerzverzerrtes Gesicht
  • Unwohlsein, das sich u. a. durch Umherwerfen und allgemeine Unruhe zeigt

Was hilft gegen Dreimonatskoliken und wie könnt ihr vorbeugen?

  1. Um Nahrungsmittelallergien, Unverträglichkeiten und andere krankhafte Ursachen ausschließen zu können, klärt die Beschwerden zuerst ärztlich ab.
  2. Stillt euer Baby in halb aufrechter Position, damit es weniger Luft schluckt.
  3. Gebt eurem Baby häufiger den Schnuller – auch dadurch schluckt es weniger Luft und kann sich, sofern es viel weint, schneller beruhigen.
  4. Haltet euer Kind von Tabakrauch fern.
  5. Gebt eurem Baby nach dem Füttern ausreichend Zeit, auf eurer Schulter aufzustoßen/ein Bäuerchen zu machen und füttert es dann, wenn es danach verlangt.

  6. Sorgt so oft wie möglich für Ruhe und Entspannung.
  7. In Akutphasen ist es sinnvoll, euer Baby nah am Körper zu tragen und zu wiegen, ihm etwas vorzusingen, ihm sanft und leise zuzureden, eine Spieluhr laufen zu lassen, weißes Rauschen, ein warmes Bad, eine sanfte Bauchmassage (z. B. mit Kümmelöl aus der Apotheke) – eben alle Dinge, die eurem Baby guttun und es beruhigen. Eure Hebamme kann euch dazu auch noch mal mit Tipps versorgen.
  8. Probiert es mit dem beliebten „Fliegergriff“ – dabei haltet ihr euer Baby in Bauchlage auf eurem Arm oder tragt es in einem Tragegurt über der Schulter.
  9. Möglicherweise können Fenchel, Probiotika oder chiropraktische Behandlungen die Beschwerden lindern – allerdings sollten diese Behandlungen immer ärztlich abgesprochen werden.
  10. Das Zur-Ruhe-Kommen bzw. Einschlafen bereitet Neugeborenen Probleme, bis sie sich an den Tag-Nacht-Rhythmus gewöhnt haben. Der Alexa Skill „BIG Baby-Schlaf“ kann da Abhilfe schaffen – und zwar mit dem sogenannten „weißen Rauschen“. Alle Infos zu BIG Baby Schlaf

Hilfe für Eltern bei Dreimonatskoliken

Leidet euer Kind unter (Dreimonats-)Koliken, ist dies nicht nur für ihn, sondern auch für euch Eltern und möglicherweise auch seine Geschwister sehr herausfordernd. Besprecht die Problematik auf jeden Fall mit eurer/eurem behandelnden Kinderärzt*in, eurer Hebamme und vertraut euch auch anderen Eltern, Freund*innen etc. an. Vielleicht hilft es euch, euch zu verdeutlichen, dass diese Phase bald wieder vorbei ist und dass sich euer Baby in der Zeit nicht anders zu helfen weiß, als seine Emotionen und Bedürfnisse über das Schreien und folglich Koliken zum Ausdruck zu bringen. Versucht euch zwischendurch kleine Auszeiten zu nehmen und bittet eure Partner*innen, Angehörige und Freund*innen um Hilfe. In sehr akuten Fällen könnt ihr euch beispielsweise auch an Schreiambulanzen wenden, die euch mit Rat und Tat zur Seite stehen. Lest dazu noch mal unseren oben verlinkten Beitrag zu Schreibabys.

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