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Feigwarzen: Wie Sie der HPV-Infektion vorbeugen

Feigwarzen gehören zu den häufigsten Geschlechtskrankheiten. Oft verursachen sie keine Beschwerden, Betroffene sind jedoch häufig psychisch belastet. Woran Sie Feigwarzen erkennen, wie Sie sie behandeln und warum eine HPV-Impfung sinnvoll ist.

Feigwarzen kommen normalerweise im Intimbereich vor. Dabei handelt es sich um gutartige Hautwucherungen, die etwa stecknadelkopfgroß sind. Meist bilden sich mehrere der Warzen dicht nebeneinander. Die Gruppen können sich zu ganzen Gebilden entwickeln – Ärzte bezeichnen diese als sogenannte „Warzenbeete“.

Ursache sind sogenannte humane Papillomaviren (HPV). Sie sind für die meisten echten Warzen verantwortlich. Bei HPV unterscheiden Ärzte in verschiedene Typen. Feigwarzen werden meist durch HPV 6 und HPV 11 ausgelöst – das gilt für etwa 90 Prozent aller Fälle. Übrigens: HPV kennen Sie vermutlich auch als Auslöser für Gebärmutterhalskrebs. Dieser entsteht jedoch normalerweise durch die Typen 16 und 18.

STI – Sexuell übertragbare Infektionen

STI ist eine englische Abkürzung, für Infektionskrankheiten steht, die vor allem beim Sex übertragen werden. Etwa 30 Erkrankungen gehören zu den STIs: Darunter HIV, Chlamydien oder Hepatitis B. Die Auslöser für die Infektionskrankheiten sind vielfältig. Neben Bakterien und Viren zählen auch Pilze und winzige Parasiten dazu. Viele STIs haben unangenehme Begleiterscheinungen, sind jedoch nicht weiter gefährlich. Andere können, vor allem unbehandelt, lebensbedrohlich sein. Daher sind eine frühzeitige Diagnose und ärztliche Betreuung wichtig. Mit der richtigen Therapie lassen sich die meisten STIs gut unter Kontrolle bringen.

Feigwarzen: So kommt es zu den Hautwucherungen

HPV wird in erster Linie beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen. Dort kommt es zu engem Hautkontakt bzw. Kontakt mit den Schleimhäuten. Bestehen kleinste Verletzungen, etwa an Penis oder Scheide, kann das Virus in die Haut eindringen und sich dort festsetzen. Deshalb sind Feigwarzen bei jungen, sexuell aktiven Menschen besonders häufig. Weitere Faktoren, die eine Infektion begünstigen, sind:

  • Gegenstände, die Sie gemeinsam mit einer infizierten Person benutzen – zum Beispiel Handtücher oder Sexspielzeug
  • gemeinsames Baden
  • angegriffene Haut im Intimbereich, wie etwa bei einer Pilzinfektion
  • geschwächtes Immunsystem, zum Beispiel durch HIV oder wenn Sie Immunsuppressiva einnehmen
  • Außerdem können Schwangere bei der Geburt die Viren auf das Neugeborene übertragen.

Eine Infektion mit HPV bedeutet nicht automatisch, dass eine Warze entsteht. Die Viren siedeln sich zunächst in den oberen Hautschichten an. Oft schafft es der Körper, die Eindringlinge dort selbst loszuwerden. Gelingt dies jedoch nicht, beginnt die Haut zu wuchern – in der Regel einige Wochen bis Monate nach der Infektion. Fakt ist: Feigwarzen kommen immer öfter vor. In den Industrieländern sind etwa 0,1 bis 1 Prozent der Bevölkerung davon betroffen.

Anzeichen für Feigwarzen: Daran erkennen Sie die Infektion

Feigwarzen wachsen meist in Gruppen und sind rot, braun oder grau-weiß gefärbt. Bei Frauen sitzen sie meist an den Schamlippen oder am Scheideneingang. Auch der Gebärmutterhals, der Anus oder die Harnröhre können betroffen sein. Bei Männern breiten sich die Warzen am Penis, genauer an Vorhaut und Eichel aus. After, Enddarm und der Eingang der Harnröhre sind ebenfalls mögliche Körperstellen.

In der Regel verursachen Feigwarzen keine Symptome – die meisten Betroffenen haben kaum Schmerzen oder sonstige Beschwerden. Möglich ist jedoch, dass die Warzen jucken oder brennen. Frauen leiden zudem manchmal unter vermehrtem Ausfluss.

Feigwarzen behandeln: Selbsttherapie oder OP?

Feigwarzen lassen sich mit verschiedenen Methoden behandeln. Sitzen die Warzen außen, etwa an den Schamlippen, können Patienten die Therapie selbst durchführen. Dazu verschreibt der Arzt Lösungen oder Cremes. Diese müssen Betroffene meist über mehrere Wochen anwenden. Manchmal ist solch eine Selbsttherapie jedoch nicht möglich. Etwa, wenn die Feigwarzen zu weit im Inneren sitzen. Dann kann der Arzt die Warzen vereisen, mittels Lasertherapie entfernen oder mit einem speziellen Löffel ausschaben.

Unabhängig davon, wie die Therapie aussieht: Einige Warzen kehren wieder. Das liegt daran, dass verantwortlichen Viren nicht direkt abgetötet werden. Und auch äußerlich unauffälliges Gewebe kann bereits betroffen sein.

Während Feigwarzen kaum körperliche Beschwerden verursachen, ist der psychische Leidensdruck für Betroffene trotzdem groß. Sie schämen sich und haben Angst, den Partner möglicherweise anzustecken. Glauben Sie, an Feigwarzen erkrankt zu sein? Zögern Sie nicht, einen Arzt aufzusuchen. Er kann Ängste nehmen und Sie hinsichtlich einer geeigneten Therapie beraten.

Feigwarzen: Mit HPV-Impfung vorbeugen

HPV wird vor allem beim ungeschützten Geschlechtsverkehr übertragen: Ein Kondom kann vor einer Infektion schützen. Feigwarzen treten jedoch nicht nur an Vagina und Penis, sondern auch an anderen Stellen im Intimbereich auf. Hundertprozentige Sicherheit bietet ein Kondom daher nicht. Hat sich Ihr Partner mit HPV infiziert, benutzen Sie Handtücher und Sexspielzeug nicht zusammen. Meiden Sie Hautkontakt mit den betroffenen Stellen.           

Auch eine HPV-Impfung kann sinnvoll sein. Sie schützt vor verschiedenen HPV-Typen. Dabei gibt es zwei unterschiedliche Impfstoffe: Einer schützt vor allem vor den humanen Papillomviren der Typen 16 und 18 und somit lediglich vor Gebärmutterhalskrebs. Der andere beugt deutlich mehr HPV-Typen vor – auch denen, die Feigwarzen auslösen. Die Impfung ist prophylaktisch vor einer Infektion möglich. Einen hundertprozentigen Schutz vor Krebs und Feigwarzen bietet sie jedoch nicht. Die Ständige Impfkommission (STIKO) des Robert-Koch-Instituts (RKI) empfiehlt die HPV-Impfung für Jungen und Mädchen im Alter von neun bis vierzehn Jahren. Die BIG übernimmt die Kosten für diese Schutzimpfung für alle Versicherten ohne Altersbeschränkung.

Schutzimpfung gegen HPV-Viren

Mit der Schutzimpfung gegen Humane Papillomaviren“ können Sie gegen einige unangenehme Krankheiten wie Hautwarzen oder Feigwarzen vorbeugen.

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