
Was ist das Polyzystische Ovarialsyndrom (PCOS)?
PCOS ist eine Hormon- beziehungsweise Stoffwechselstörung bei der Frau. Hierbei werden männliche Hormone überproduziert. Die Symptome können variieren und unterschiedlich ausgeprägt sein. Oft fallen die Symptome erst auf, nachdem die Betroffene mit der Antibabypille verhütet hat und sie dann aufgrund eines Kinderwunsches oder weil sie die Pille nicht mehr einnehmen möchte, nach Jahren bis Jahrzehnten absetzt.
Was sind typische PCOS-Symptome?
Der Name Ovarial steht bereits für ein häufiges Symptom: Ovarien sind (Zysten) in den Eierstöcken, die eigentlich unreife Eizellen sind – auf dem Ultraschall als Bläschen erkennbar. Allerdings zeigt sich nur etwa bei 70 Prozent der PCOS-Betroffenen das Symptom.
Weitere Symptome:
- keine/unregelmäßige Periode
- Schwierigkeiten schwanger zu werden/Unfruchtbarkeit
- Übergewicht (drei von vier Frauen mit PCOS sind übergewichtig)
- Haarausfall (wie männl. Haarausfall)
- Haarwuchs über dem Mund, an Kinn/Wangen, Rücken, Brust, Bauch und Beinen
- Akne/unreine/fettige Haut im Erwachsenenalter
- dunkle Hautverfärbungen z. B. unter der Brust, dem Nacken oder den Achseln
Was ist die Ursache des PCO-Syndroms?
Vermutlich können mehrere Faktoren das PCO-Syndrom auslösen:
- Gene:Mutter hat z. B. das PCOS oder Vater hat hormonellen Haarausfall
- Übergewicht:meist verursacht durch eine Insulinresistenz
Was ist eine Insulinresistenz?
Bei den meisten PCOS-Betroffenen besteht eine Insulinresistenz (auch bei Frauen mit Normalgewicht).
Bei einer Insulinresistenz ist die Aufnahme des Zuckers aus dem Blut durch unsere Zellen gestört, wodurch auch der Blutzuckerspiegel steigt. Dies führt wiederum zu einer erhöhten Insulinproduktion. Die Insulinresistenz erhöht daher auch das Risiko für Diabetes mellitus Typ 2, Übergewicht und führt zu einer erhöhten Produktion der männlichen Hormone. Weiter können Herz-Kreislauf-Erkrankungen die Folge sein.
Wie wird PCOS diagnostiziert?
Der/die Frauenärzt*in wird zuerst eine ausführliche Anamnese vornehmen, um zu erfahren, wie der Zyklus verläuft und das Gewicht, die Körperbehaarung und die Haut begutachten und ein Ultraschall der Eierstöcke machen.
Darauf folgt eine Blutabnahme, um den Hormonspiegel zu bestimmen (neben männlichen und weiblichen Hormonen ist das Anti-Müller-Hormon bei PCOS-Betroffenen meist erhöht) und mögliche (Begleit-)Erkrankungen festzustellen.
Hashimoto-Thyreoditis häufige Begleiterkrankung des PCO-Syndroms
So ist etwa jede dritte Betroffene auch an der Autoimmunerkrankung Hashimoto-Thyreoditis (Schilddrüsenunterfunktion) erkrankt, die auch zu Unfruchtbarkeit führen kann. Bei diesen Frauen ist der Testosteronwert nicht so stark erhöht wie bei den Frauen, die ausschließlich an PCOS erkrankt sind. Haarwuchs und Co. können hier also weniger stark ausgeprägt sein.
Abschließend sollten die Blutfettwerte bestimmt und ein Glukose-Toleranz-Test (oGTT) gemacht werden.
Wie wird behandelt?
Die Behandlung variiert natürlich je nach Befund und individuellen Bedürfnissen der Erkrankten.
PCOS-Behandlung bei Insulinresistenz
Besteht eine Insulinresistenz, ist eine Ernährungstherapie beziehungsweise eine Ernährungsumstellung wichtig. Ergänzend können Diabetes Medikamente wie Metformin verschrieben werden, um den Zuckerstoffwechsel und weitere Symptome zu mindern.
PCOS-Behandlung bei Kinderwunsch
Hat die Betroffene einen Kinderwunsch, können zum einen Medikamente wie Clomifen verordnet werden, die den Eisprung fördern. Alternativ kann dem Kinderwunsch beispielsweise auch auf natürliche Weise mit OvulaRing auf die Sprünge geholfen werden.

Schwanger trotz PCOS mit OvulaRing
PCOS-Behandlung ohne Kinderwunsch
Besteht kein Kinderwunsch (mehr), kann die Einnahme der Antibabypille den Zyklus wieder stabilisieren und verhütet sowie männliche Hormone gehemmt werden, um Haarausfall, Haarwuchs und unreine Haut entgegenzuwirken.
Bei allen medikamentösen Behandlungen ist natürlich die Voraussetzung, dass sich die erkrankte Frau damit wohlfühlt beziehungsweise mit beispielsweise der Antibabypille arrangieren kann. Verständnisvolle Ärzt*innen geben Ihnen Bedenkzeit. Fühlen Sie sich nicht ausreichend untersucht, überrumpelt oder unverstanden, holen Sie eine Zweitmeinung ein.
Psychische Beschwerden bei PCOS
Das psychische Leid der PCOS-Betroffenen ist meist sehr groß. Eine begleitende Psychotherapie oder ein regelmäßiger Austausch mit anderen betroffenen Frauen in Selbsthilfegruppen kann eine wichtige Ergänzung sein.
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