Nahaufnahme einer Frau, die während der Zubereitung eines Smoothies in der Küche Weizengrasgrünpulver hinzufügt

Detox-Kuren: Was bringt Entgiftung wirklich?

Detox für Körper und Seele stehen hoch im Kurs und viele Menschen unterziehen sich deshalb regelmäßig oder alle paar Monate einer Entgiftungs-Kur, um die sogenannten Schlacken loszuwerden. Dann heißt es fasten, Gemüsesäfte trinken, baden, kleben und Nahrungsergänzungsmittel schlucken. Aber jetzt mal ehrlich: Was bringt Entgiftung wirklich?

Bevor Bauch und Portemonnaie immer leerer werden, sollten Sie sich die wichtigste Frage stellen: Gibt es bei mir überhaupt etwas zum Entschlacken?

Was sind Schlacken?

Der Begriff Schlacken kommt ursprünglich aus dem Niederdeutschen und bezeichnet den Abfall, der beim Schmieden entsteht. Im Detox-Kontext steht er für Schadstoffe und Ansammlungen von Stoffwechselprodukten, die unser Körper durch die Umwelt (Schwermetalle, Abgase etc.), Genussmittel wie Alkohol und Nikotin und Nahrung (Zucker und schlechte Fette) zu sich nimmt. Auch chronischer Stress soll zur Schlackenbildung beitragen. Und eben diese Schadstoffe sollen dann zu Beschwerden wie Kopfschmerzen, Magen-Darm-Beschwerden, Depressionen, Krebs und Co. führen. So logisch das zuerst klingt, gibt es bislang aber keine wissenschaftlichen Beweise dafür, dass sich bei gesunden Menschen Giftstoffe ansammeln. Unsere Organe wie Leber, Nieren, Darm, Haut und Lymphsystem sorgen nämlich dafür, diese zügig wieder abzubauen beziehungsweise auszuscheiden.

Gesunder Lebensstil statt Detox

Das klappt am besten, wenn wir täglich anderthalb bis zwei Liter stilles Wasser trinken, uns ausgewogen ernähren, regelmäßig bewegen, ausreichend und gut schlafen und chronischen Stress vermeiden. Auch gibt es bislang keine eindeutigen Beweise dafür, dass man durch das Entschlacken Krankheiten behandeln oder ihnen vorbeugen kann. Denn: Was bereits über unsere Organe abgebaut und ausgeschieden wurde, ist folglich nicht mehr da.

Mikrobiom: Das Ökosystem unseres Darms

Wenn von Darmgesundheit die Rede ist, fällt immer häufiger der Begriff Mikrobiom (Darmflora). Ziemlich einleuchtend, denn unsere Gesundheit ist maßgeblich von unserem Bauchhirn – dem Darm – abhängig.

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Detox ist kein offizieller Begriff

Mit der Bezeichnung „Detox“ darf übrigens für Lebensmittel nicht geworben werden, da es nach EU-Richtlinien keine zugelassenen gesundheitsbezogenen Aussagen zu dem Begriff gibt. Daher werden spezielle Produkte – die meist auch sehr teuer sind – mit ähnlichen Begriffen wie „d-tox“, „freetox“ oder antitox“ beworben.

Dann bringt Detox gar nichts?

Ja und nein. Schließlich können nährstoffreiche Nahrungsmittel und Nahrungsergänzungsmittel Benefits für Körper und Seele haben. Auch können Sie die Kur als Neubeginn nutzen, um danach eine gesündere Ernährung in Ihrem Alltag zu etablieren.

Vorteile von Entschlackungs-Kuren

  • Start einer gesünderen Ernährung (als langfristige Ernährungsumstellung sind Detox-Diäten NICHT geeignet)
  • Abnahme des Hungergefühls
  • Sensibilisierung des Geschmacksinns
  • mehr Genuss
  • Entwässerung
  • Gewichtsreduktion (meist eher aufgrund eines Verlusts der Muskelmasse und der Entwässerung)
  • Achtsamkeit
  • Stressabbau

Dies klappt aber nur, wenn Sie die Entschlackung nicht zu sehr stresst. Detoxen Sie also lieber sanft, anstatt mit der Kur das Gegenteil von dem zu bewirken, was Sie eigentlich erreichen wollten. 

Welche Detox-Formen gibt es?

  • Detox-Kuren/Fastenkuren:wie Heilfasten, Saft-/Smoothie-Fasten, Basenfasten – hierbei nehmen Sie entweder säurearme bzw. basische Lebensmittel oder flüssige Nahrung wie Wasser, Kräuter-Tees, Brühe und Säfte/Smoothies zu sich. Das Fasten kann hierbei als Kur (also zum Beispiel ein- bis zweimal Mal pro Jahr für mehrere Tage/Wochen) oder regelmäßig z. B. zweimal pro Woche durchgeführt werden. Das Heilfasten kann zu Hause sowie mithilfe eines ‚Kururlaubs‘ unter professioneller Anleitung stattfinden.
  • Darmentleerung/-reinigung (z. B. mit Abführmitteln, die Glaubersalz enthalten) :kann vorbereitend vor einer Fasten-Phase gemacht werden oder allein, um aus dem Darm und von den Darmwänden alle Nahrungs- und Stuhlreste zu ‚reinigen'. Der Nutzen ist auch hier nicht wissenschaftlich belegt.
  • Detox-Nahrungsergänzungsmittel und Tees :sind meist vor allem eins: entwässernd, weshalb man sie mit Vorsicht anwenden sollte.
  • Detox- bzw. Basen-Bäder:von Natron über Heilerde bis Bittersalz – basische Bäder sollen unseren Körper angeblich auch von innen entschlacken. Außerdem gibt es weitere Pflegeprodukte, die ähnlich wirken sollen.
  • Detox-Fußpflaster:können angeblich Schadstoffe aus den Fußsohlen ziehen.
  • Detox-Partys:speziell in Großstädten werden Detox-Partys angeboten, bei denen Alkohol, Tabak und zuckerhaltige Getränke verboten sind. Stattdessen gibt es Wasser, Gemüse- und Obstsäfte und gesunde Snacks.
Intervallfasten

Intervallfasten: einfach abnehmen

Wissenschaftlich bewiesen ist dagegen das Intervallfasten. Wie der Name schon verrät, geht es hierbei darum, für einen bestimmten relativ kurzen Zeitraum, nichts zu essen.
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Welche Nebenwirkungen und Risiken haben Detox-Kuren?

Menschen mit Diabetes dürfen keine Detox-Fasten-Kuren machen, da für sie eine Unterzuckerung lebensgefährlich ist. Nehmen Sie Medikamente ein, kann es zu Wechselwirkungen mit Nahrungsergänzungsmitteln kommen. Sind Sie gesund, spricht an sich nichts gegen eine bis zu zweiwöchige Entschlackungsphase. 

Fasten Sie zum ersten Mal, lassen Sie sich bei einer längeren Kur am Stück sicherheitshalber ärztlich begleiten. Zudem werden Ihrem Körper durch die Entwässerung wichtige Nährstoffe entzogen – detoxen Sie zu oft oder zu lang, kann ein Nährstoffmangel daraus werden. Außerdem können Produkte, die Zeolith enthalten, sogar mit Schadstoffen/Toxinen wie Schwermetallen belastet sein. Nahrungsergänzungsmittel mit Grünteekatechinen können der Leber in zu hohem Maße schaden. Sie haben ungeklärte gesundheitliche Beschwerden oder vermuten einen Nährstoffmangel oder eine Schwermetallbelastung? Dann geht ärztliche Abklärung vor Detox in Eigenregie!

Nebenwirkungen, zu denen es gerade zu Beginn der Detox-Phase kommen kann:

  • Kopfschmerzen
  • Erschöpfung/Müdigkeit
  • Schwäche
  • Herz-Kreisßlauf-Störungen
  • Konzentrationsstörungen
  • Hunger
  • Gereiztheit
  • Schlafstörungen

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