Welches Kind macht schon gerne Hausaufgaben? Doch anstatt euer Kind laufend zu ermahnen, zu schimpfen und während der Hausaufgaben neben ihm zu sitzen, gibt es effektivere Möglichkeiten, euren Nachwuchs dabei zu unterstützen.
Probiert es mal mit diesen neun Hausaufgaben-Tipps für Eltern!
1. Wochenplan und Belohnung
Bei euch geht es täglich zu wie im Taubenschlag? Von einem routinierten Tagesablauf seid ihr weit entfernt? Neben Schule und Hausaufgaben geht euer Kind einem regelmäßigen Hobby nach? Dann ist es hilfreich, wenn ihr gemeinsam einen Wochenplan erstellt. Der Aufbau ähnelt dem eines Stundenplans und ihr habt dadurch alle wichtigen Termine und Abmachungen im Auge. Steht der Plan, könnt ihr diesen wie bei einem Vertrag gemeinsam mit euren Kids unterschreiben. Für euer Kind bedeutet das natürlich, dass es sich an diesen zu halten hat. Es gibt trotzdem regelmäßig Diskussionen? Vielleicht lässt es sich leichter überzeugen, wenn dann und wann eine kleine Belohnung auf ihn wartet, nachdem es die Hausaufgaben gemacht hat. Probiert es zu Beginn aber erst mal ohne Belohnung, da euer Kind so besser lernen kann, dass es bereits ein tolles Gefühl ist ist, wenn es die Hausaufgaben erledigt und sie verstanden hat und danach natürlich auch mit gutem Gewissen seine Freizeit genießen kann.
2. Uhrzeit und Ort festlegen
Bezieht für die Festlegung des Ortes und der Uhrzeit für die Hausaufgaben die Wünsche eurer Kinder mit ein. Lasst sie selbst entscheiden, ob sie lieber vor oder nach dem Mittagessen ihre Hausaufgaben machen und ob sie diese an ihrem Schreibtisch oder eher am Esstisch erledigen möchten. Hauptsache, der Tisch ist aufgeräumt und bietet genügend Platz für alle Schulmaterialien. Achtet auch darauf, ob euer Kind eine bequeme und gesunde Sitzhaltung einnehmen kann und ob es genug Licht hat. Um konzentriert arbeiten zu können, beträgt die ideale Raumtemperatur übrigens zwischen 18 und 22 Grad. Möglicherweise hilft es ihm auch, mit euch gemeinsam an einem Tisch zu sitzen und zu arbeiten, sofern ihr zum Beispiel zur gleichen Zeit Homeoffice macht.
3. Selbstorganisation motiviert
Wenn ihr den ersten und zweiten Tipp konsequent einhaltet, lernt euer Kind mit der Zeit, sich selbst zu organisieren und somit auch eine eigene Routine zu entwickeln. Diskussionen und Streit werden seltener und euer Kind spürt, dass ihr ihm etwas zutraut. Das wiederum motiviert es und stärkt sein Selbstbewusstsein.
4. Keine Ablenkung
Egal ob Fernseher, Videospiel oder Telefon – jedes zusätzliche Geräusch beziehungsweise zusätzliche Tätigkeiten lenken euer Kind ab und stören seine Konzentration. Achtet darauf, dass es während der rund 30 bis 60 Minuten nicht abgelenkt wird. Das gilt nicht nur für sein eigenes Handy oder das spielende Geschwisterkind, sondern auch für euch. Euer Kind möchte während der Hausaufgaben Musik hören? Studien belegen sogar, dass sich (vornehmlich klassische und instrumentale) Musik positiv auf die Konzentration und Leistungsfähigkeit auswirken kann.
Hoch konzentriert: Brainfood für Schulkinder
5. Seid in Reichweite
Es ist total okay, wenn ihr eurem Kind hin und wieder Denkanstöße gebt oder euch direkt neben es setzt, während es seine Hausaufgaben erledigt. Versucht dennoch, nicht permanent dabei zu sein und nehmt ihm nicht vorschnell die Denkarbeit ab. Es genügt, wenn ihr euch in der Nähe aufhaltet und ansprechbar seid, sofern es eine Frage hat.
6. Weg des Lehrers versus euer Weg
Führt doch kein Weg daran vorbei, euren Kindern einen Rechenweg oder Ähnliches zu erklären, versucht es nicht auf eure Weise, sondern haltet euch an die Erläuterungen des Lehrers oder des Lehrbuches. Gewiss führen viele Wege nach Rom beziehungsweise zum richtigen Ergebnis. Allerdings sorgt eine andere Herangehensweise bei Kindern meist für Verunsicherung und hindert sie möglicherweise daran, ihre Hausaufgaben vor der gesamten Klasse selbstbewusst vorzutragen. Im schlimmsten Fall stößt dies auch bei Lehrern auf taube Ohren und sie ziehen eurem Kind in einer Prüfung Punkte ab. Und das führt natürlich wieder zu Diskussionen und Tränen.
7. Nachhilfeunterricht
Wenn euer Kind trotz eurer Unterstützung die Hausaufgaben nur noch schlecht erledigt bekommt und generell Probleme mit dem Unterrichtsstoff hat, ist Nachhilfeunterricht ratsam. Erkundigt euch an der Schule eures Kindes, ob Nachhilfeunterricht angeboten wird. Falls nicht, fragt einfach mal Jugendliche oder Student*innen bei euch in der Nachbarschaft oder entscheidet euch für Online-Nachhilfe oder professionelle Nachhilfeangebote vor Ort. Wartet aber lieber nicht zu lange damit. Meist ist es sogar so, dass Kinder immer mehr Lust darauf bekommen, wenn sie dadurch schneller die Hausaufgaben richtig erledigt haben, diese selbstbewusst vortragen können und bessere Noten schreiben.
8. Alles im Blick
Euer Kind verkündet mit strahlendem Gesicht, seine Hausaufgaben erledigt zu haben? Ihr kennt eure Pappenheimer natürlich am besten. Oft ist es sinnvoll, nach den Hausaufgaben einen gemeinsamen Check durchzuführen. So hat euer Knirps noch die Möglichkeit, Ausbesserungen vorzunehmen. Im Idealfall zählt zu diesem Check auch, ob Tests oder Arbeiten anstehen, ob im Hausaufgabenheft wichtige Infos für euch Eltern hinterlegt oder ein Infobrief mitgegeben wurde. ;)
9. Schulranzen abends packen
Am Morgen muss alles schnell gehen. Wichtig ist, dass ihr mit eurem Kind ein kurzes, aber entspanntes Frühstück einnehmen könnt. Schulranzen und Sportzeug packt euer Kind am besten immer am Abend und sucht sich am besten auch seine Wunschkleidung für den nächsten Tag aus. Je mehr Zeit es dafür hat und je häufiger es dies allein erledigt, desto selbstständiger wird es darin auch. Das erspart euch nicht nur Stress, sondern ermöglicht es eurem Nachwuchs, konzentriert und mit allen erforderlichen Utensilien den Schultag zu beginnen. Auch dies trägt letztlich dazu bei, dass es alle Hausaufgabeninfos der Lehrer*innen mitbekommt und die Aufgaben erledigen kann.