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Kleinkind liegt ohne Decke im Bett und scheint zu träumen

Aufwachstörungen bei Kindern: Schlaftrunkenheit, Nachtschreck und Schlafwandeln

Kinder und das Thema Schlaf ist keine einfache Angelegenheit. Und haben es die Kleinen dann endlich doch mal ins Traumland geschafft, beginnen sie plötzlich mit Schlaftrunkenheit, Schlafwandeln oder begegnen einem Nachtschreck. Wir verraten euch, was hinter den sogenannten Parasomnien steckt, wie ihr sie voneinander unterscheiden und euren Kindern dann beistehen könnt.

Wie entstehen Aufwachstörungen bei Kindern?

Grundlegend wechseln sich innerhalb unseres Schlafes die REM- und die NRem-Phasen häufiger ab. REM steht für die Traumphasen (rapid eye movement) und NREM für die Tiefschlafphasen (non-rapid eye movement). Da sich bestimmte neuronale Prozesse im Gehirn und damit auch der Schlafzyklus bei Kindern erst noch entwickeln, sind ihre Schlafphasen noch nicht so regelmäßig und stabil wie bei älteren Kindern oder Erwachsenen. Gerade Kleinkinder wachen häufiger in der ersten Hälfte der Nacht beim Übergang von der einen zur anderen Phase häufig auf, wodurch sie anfälliger für Parasomnien – also Störungen, die während des Schlafens auftreten – sind.

Neben Albträumen, die in der REM-Phase stattfinden, treten besonders die sogenannten Aufwachstörungen (Arousalstörungen) – auch NREM-Schlaf-Parasomnien genannt – bei Kindern gehäuft auf.

Träume und ihre Bedeutung für unsere Gesundheit

Rund ein Drittel unseres Lebens verbringen wir mit Schlafen und durchschreiten dabei unterschiedliche Phasen. Und wer schläft, der träumt auch. Allerdings können sich die wenigsten von uns an das Geträumte erinnern.

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Welche Aufwachstörungen gibt es?

Schlaftrunkenheit

Die Schlaftrunkenheit bezeichnet ein teilweises Erwachen beziehungsweise einen Zustand, in dem euer Kind nicht ganz schläft, aber auch nicht richtig wach ist. Hierbei führt es Handlungen aus, als sei es wach. Meist geht die Schlaftrunkenheit auch mit Sprechen, Schreien und Bewegungen wie um sich schlagen, aufsetzen oder sogar aufstehen aus dem Bett einher. Zwar wirkt das Kind auf eine Art wach, gleichzeitig ist es aber auch sehr orientierungslos und verwirrt. Schlaftrunkenheit tritt meist bei Säuglingen und Kleinkindern und seltener bei älteren Kindern auf und dauert bis zu 15 Minuten an. Dann wacht das Kind auf und schläft wieder ein.

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Schlafwandeln (Somnambulismus)

Zwischen zehn und 15 Prozent der Kinder im Alter von zehn Jahren schlafwandeln. Da bei jedem zweiten schlafwandelnden Kind andere Familienmitglieder ebenfalls schlafwandeln, vermuten Expert*innen, dass Schlafwandeln genetisch veranlagt ist. Allerdings können auch Fieber oder Stress für das Schlafwandeln verantwortlich sein oder dieses verstärken. Manchmal tritt es auch gemeinsam mit dem Nachtschreck auf. Je älter Kinder werden, desto seltener schlafwandeln sie. Kinder schlafwandeln meist im ersten Drittel der Nacht.

Nachtschreck (Pavor Nocturnus)

Der Nachtschreck wird auch Angstschreck oder Nachtangast genannt, kommt sehr häufig bei Kindern im Alter zwischen zwei und sechs Jahren vor und tritt ungefähr zwei Stunden nach dem Einschlafen auf. Er ist quasi die beängstigendere Stufe der Schlaftrunkenheit, da er wesentlich dramatischer in Erscheinung tritt. Hierbei schrecken Kinder ganz plötzlich aus der Tiefschlafphase auf und schreien oder weinen. Dieses Verhalten tritt häufig mit körperlichen Symptomen wie Schweiß, einem schnellen Puls und einer schnellen Atmung auf. Der Nachtschreck dauert einige Minuten und das Kind schläft ebenfalls danach wieder ein.

Aufwachstörungen bei Kindern – so könnt ihr helfen!

  1. In der Nähe bleiben Generell gilt: Bleibt ruhig, wenn euer Kind unter einer Aufwachstörung „leidet“. Natürlich ist es verständlich, dass ihr euer Kind gerne beruhigen, trösten und zum Weiterschlafen animieren wollt – speziell bei einem Nachtschreck. Allerdings führt dies eher zum Gegenteil und euer Kind wird noch unruhiger oder wehrt sich sogar. Das gilt auch für den Fall, wenn euer Kind währenddessen aufsteht und aufgeregt durch die Wohnung läuft. Bleibt aber unbedingt bei ihm und wartet ab, bis es sich beruhigt hat und wieder eingeschlafen ist.
  2. Unfallgefahren beseitigen Schlafwandelt euer Kind, ist es wichtig, dass ihr in eurer Wohnung mögliche Unfallgefahren beseitigt. So sollten Fenster und Türen verschlossen und vor Treppen ein Absperrgitter angebracht werden. Auch ein glatter Fliesenboden oder Dinge, die zu Bruch gehen können, können zur Gefahr für euer Kind werden. Außerdem könnt ihr an der Kinderzimmertür ein Glöckchen oder etwas Ähnliches anbringen oder ein Babyphone nutzen, damit ihr hört, wenn euer Kind das Zimmer verlassen sollte.
  3. Behutsam zurück ins Bett führen Versucht euer Kind behutsam zurück ins Bett zu führen, aber weckt und zwingt es nicht. Ansonsten riskiert ihr wieder, dass es sich wehrt, aggressiv und verwirrt ist, wodurch die Situation für beide Seiten unnötig stressig und dramatisch wird.
  4. Kindern nichts erzählen Da sich eure Kinder an das nächtliche Geschehnis sowieso nicht erinnern, erzählt ihnen nicht davon, da sie diese Infos verängstigen und zu einem noch unruhigeren Schlaf führen können.

Sind Aufwachstörungen gefährlich?

In der Regel sind alle genannten Aufwachstörungen bei Kindern harmlos und müssen daher auch nicht behandelt werden. Habt ihr aber das Gefühl, dass sie viel zu häufig und/oder zu extrem in Erscheinung treten und/oder euer Kind darunter leidet beziehungsweise sich verändert hat, besprecht eure Beobachtungen mit eurem*eurer Kinderarzt*Kinderärztin.

Positive Zubettgeh-Rituale unterstützen einen ruhigen Schlaf

Jetzt wisst ihr eine Menge über Aufwachstörungen bei Kindern. Zwar könnt ihr diese nicht einfach so abstellen, aber zum Beispiel durch positive Zubettgeh-Rituale minimieren. Mehr dazu erfahr ihr in unserem Einschlaftipps-Beitrag.

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Schlafender Junge im Bett