Wie entsteht Reiseübelkeit bei Kindern?
Reiseübelkeit entsteht aus einem Zusammenspiel zwischen den Sinneseindrücken und dem Gleichgewichtsorgan Innenohr. So nehmen die Augen eurer Kinder beispielsweise die Schrift in einem Buch oder einen anderen unbeweglichen Gegenstand im Auto, Flugzeug oder auf einem Schiff wahr, das Gleichgewichtsorgan nimmt allerdings Bewegungen wie Erschütterungen und Schwankungen wahr. Das überfordert den kindlichen Körper, weshalb er als Schutzmechanismus das Brechzentrum im Gehirn aktiviert. Die Folgen sind Übelkeit und Erbrechen. Weil der Gleichgewichtssinn bei Säuglingen noch zu wenig entwickelt ist, sind von der Reiseübelkeit speziell Kinder von zwei bis 12 Jahren betroffen. In den meisten Fällen nimmt die Kinetose danach immer mehr ab. Zudem könnt ihr einiges tun, um die Reiseübelkeit bei Kindern, aber auch bei Erwachsenen zu mindern.
Sechs Tipps gegen Reiseübelkeit bei Kindern
- Sorgt dafür, dass euer Kind während der Fahrt positiv abgelenkt wird. Denkt euch zum Beispiel Ratespiele aus, bei dem es die Fahrt oder den Flug weniger wahrnimmt. Auch ein gemeinsames Lied sorgt für Ablenkung. Achtet aber darauf, dass es keine Spiele sind, von denen euer Sprössling zu unruhig wird. Das könnte eine Reisekrankheit begünstigen. Vermeidet Spiele, bei dem euer Kind einen Punkt fixieren oder gar in ein Buch oder eine Zeitung schauen muss.
Hier gehts zu unseren Reisespielen - Achtet darauf, dass euer Kind vor der Fahrt eine leichte Mahlzeit zu sich nimmt. Verzichtet kurz vor und während der Fahrt auf Lebensmittel, die schwer im Magen liegen. Zu viele Süßigkeiten, Chips oder der Zwischenstopp im Fast-Food-Restaurant unterstützen Übelkeit und Erbrechen. Packt stattdessen Salzstangen, Zwieback und Co. in die Lunchbox. Bei Getränken solltet ihr stilles Wasser und auch ansonsten kohlensäurearme Getränke, die nicht zu süß oder sauer sind, vorziehen. Auch Kaugummikauen beziehungsweise das Kauen generell soll gegen Übelkeit helfen.
- Seid ihr mit dem Auto oder dem Schiff unterwegs, macht regelmäßige Pausen beziehungsweise geht häufiger mal an Deck und öffnet im Auto regelmäßig das Fenster. Rauchen (auch bei offenem Fenster) und Benzingeruch können Reiseübelkeit ebenfalls verstärken.
- Fahrt ihr mit dem Auto, lasst euer Kind, sofern es sicher angeschnallt werden kann, vorne sitzen. Zudem hilft es, wenn es aus der (Front-) Fensterscheibe schaut. Gleiches gilt für den Bus. Seid ihr mit dem Zug unterwegs, hilft es, wenn euer Nachwuchs in Fahrtrichtung sitzt. Im Flugzeug empfiehlt es sich, Plätze auf der Höhe der Tragflächen zu wählen. Seid ihr mit einem Schiff unterwegs, ist ein Platz in der Mitte zu empfehlen. Zur Not könnt ihr andere Fahrgäste fragen, ob ein Platztausch möglich wäre. Wenn sie zu hören bekommen, dass euer Kind schnell erbricht, werden sie sich hoffentlich auf dieses Angebot einlassen.
- Außerdem könnt ihr es mit Akupressur versuchen: Drückt dazu mit dem Daumen einen bestimmten Punkt am Unterarm. Dieser liegt ungefähr drei Finger breit über der Handgelenksfalte zwischen Elle und Speiche. Noch einfacher wird es mit einem speziellen Armband, das an der besagten Stelle Druck ausübt.
- Von Reisekaugummis über Tabletten bis hin zu Ingwer - die Liste an Mittelchen gegen Reiseübelkeit ist lang. Bevor ihr allerdings auf Medikamente, homöopathische oder pflanzliche Mittel zurückgreift, lasst euch von eurem*eurer Kinderärzt*in oder in der Apotheke beraten, da einige Präparate zu Schwindel, Müdigkeit, Herzrasen und Mundtrockenheit führen können.
Für den Notfall solltet ihr außerdem folgende Dinge griffbereit haben:
kleine Tüten - aka Kotztüten Erfrischungstücher (oder eine Flasche Wasser und einen Waschlappen) Wechselkleidung
Reiseapotheke für Kinder
Neben Mitteln gegen Reiseübelkeit, benötigt ihr für einen Urlaub mit Kindern noch einige andere Dinge, um leichte Erkrankungen und kleine Verletzungen gut zu überstehen.