BIG direkt gesund
Grundschulkind hält Kleingeld in der Hand und zählt es

Taschengeld: So lernen Kinder den Umgang mit Geld

Neues Jahr, neue Vorsätze. Ihr habt noch Platz auf eurer Liste? Wie wäre es mit dem Vorsatz, euren Kindern den altersgerechten Umgang mit Geld beizubringen? Je älter Kinder werden, umso größer werden ihre Wünsche. Sind es bei Vorschulkindern noch Kleinigkeiten wie Sticker, Puppen und Lego, stehen ab dem Schulalter Smartphone, Computer, Spielekonsolen und Markenkleidung auf der Wunschliste. Doch wie bringt ihr eurem Nachwuchs bei, dass ihr ihm nicht immer jeden materiellen Wunsch erfüllen könnt oder wollt? Und welche Empfehlungen gibt es zum Taschengeld? Das erfahrt ihr hier!

Geld wächst nicht auf Bäumen

Um Kindern einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld beizubringen, könnt ihr ihnen altersgerecht erklären, dass ihr für euer Geld arbeiten müsst und damit zuallererst euer Zuhause und Nebenkosten bezahlen sowie Lebensmittel, Kleidung, Schulmaterial und so weiter kaufen müsst. Auch der Urlaub, die Klassenfahrt und Ausflüge sind nicht zu vergessen. Je älter eure Kinder sind, umso mehr könnt ihr in die Tiefe gehen und ihnen zum Beispiel vorrechnen, wie viel von eurem Einkommen am Ende aller Fixkosten noch für Urlaub, Spielzeug und Co. übrig bleibt und wie lange ihr beispielsweise für einen Urlaub und größere Anschaffungen sparen müsst.

Eltern sind Vorbilder

Damit eure Kinder einen verantwortungsvollen Umgang mit Geld lernen, geht als gutes Beispiel voran. Je stärker ihr der Konsumwelt erliegt, desto schwerer fällt es auch euren Kindern zu verzichten. Bekommt euer Schulkind beispielsweise mit, dass ihr für größere Anschaffungen häufiger Kredite aufnehmen müsst, zieht es möglicherweise daraus den Schluss, dass man sich zur Not problemlos Geld leihen kann, um sich einen Wunsch zu erfüllen. Dass Kredite beziehungsweise Geldleihen nicht die Regel sein sollten und viele Risiken und Sorgen mit sich bringen, verstehen Kinder meist noch nicht.

Spielend den Umgang mit Geld lernen

Kleinkinder können bereits durch Spielgeld den ersten Umgang mit Geld altersgerecht lernen. Der klassische Kaufladen, einen Restaurant- oder Friseurbesuch nachspielen, sowie Brettspiele oder Kinderbücher zu dem Thema sind ein perfekter Start für die Finanzerziehung eurer Kids.

Taschengeld (sparen)

Ab dem Vorschulalter ist ein regelmäßiges und altersgerechtes Taschengeld empfehlenswert. Sie lernen damit zu haushalten und sofern sie sich etwas Kostspieliges kaufen möchten, geht es ans Sparen. Bei den Jüngsten muss natürlich noch kein eigenes Sparkonto eingerichtet werden. Viel motivierender ist bei ihnen die klassische Spardose, weil sie das Geld selbst hineinwerfen, es zwischendurch zählen und natürlich auch etwas damit bezahlen können. So merken sie: Das Geld wird mehr (oder weniger) und sie kommen ihrem Ziel Schritt für Schritt näher oder nicht.

Taschengeldkonto

Grundlegend bieten Banken ein Taschengeldkonto/Kinderkonto bereits ab sechs Jahren an, da Kinder dann laut Gesetz die eingeschränkte Geschäftsfähigkeit besitzen. Der Nutzungsumfang hängt immer vom Alter des Kindes und euren Freigaben als Erziehungsberechtigte ab. Zudem dürfen sehr junge Kinder auch nur in den Filialen am Bankschalter und in Begleitung der Erziehungsberechtigten Bargeld abheben. Aber ob ein Grundschulkind schon ein eigenes Konto benötigt?

Egal welche Variante ihr wählt: Zahlt euren Kindern das Taschengeld regelmäßig, unaufgefordert und unabhängig von ihrem Verhalten. Lasst sie außerdem allein entscheiden, für was sie ihr Taschengeld ausgeben möchten - auch wenn es euch schwerfällt. Nur so lernen sie, verantwortungsvoll damit zu haushalten und ein Gefühl für Preise, Fehlkalkulationen und Fehlkäufe zu entwickeln. Vorausgesetzt, ihr schiebt ihnen nicht laufend zusätzlich etwas zu, damit sie sich ihre Wünsche schneller erfüllen beziehungsweise noch mehr kaufen können. Wollt ihr sie doch mal dabei unterstützen und sie bitten euch beispielsweise um einen Taschengeldvorschuss, sagt ihnen, dass ihr nächstes Taschengeld definitiv wegfällt.

Bonusprogramm BIGtionär

Auch als BIG-Versicherte könnt ihr sparen: Ob Früherkennung, Prävention oder gesunde Vitalwerte - mit unserem Bonusprogramm BIGtionär zahlt sich das doppelt aus. Hier findet ihr alle Maßnahmen, mit denen ihr punkten könnt und alles rund um die Auszahlung!

Alle Maßnahmen im Überblick
Familie sitzt auf dem Sofa
Taschengeldtabelle* zur Orientierung
4 bis 5 Jahre 0,50 bis 1 Euro pro Woche
6 bis 7 Jahre1,50 bis 2 Euro pro Woche
8 bis 9 Jahre2 bis 3 Euro pro Woche
10 bis 11 Jahre16 bis 21 Euro pro Monat

Budgetgeld

Neben dem klassischen Taschengeld könnt ihr außerdem auch noch ein Budgetgeld für feste monatliche Kosten festlegen, das zuerst ihr und später eure Kinder verwalten können. 

Budgetgeldtabelle* zur Orientierung
Kleidung/Schuhe 30 bis 50 Euro pro Monat
Essen außer Haus20 bis 30 Euro pro Monat
Öffentlicher Nahverkehr15 bis 20 Euro pro Monat
Telefon/Handy10 bis 20 Euro pro Monat
Schulmaterial5 bis 10 Euro pro Monat
Produkte zur Körperpflege5 bis 10 Euro pro Monat

*Quelle: Taschengeld- und Budgettabelle Deutsches Jugendinstitut (DJI)

Preise vergleichen

Damit eure Kinder zu kleinen Sparfüchsen werden, erklärt und demonstriert ihnen, dass es sinnvoll ist, Preise und das Preis-Leistungs-Verhältnis ähnlicher Produkte zu vergleichen. So können sie einige Kröten sparen und euer Nachwuchs lernt, mit Bedacht zu kaufen.

Lebensmitteleinkauf

Nehmt eure Kinder mit in den Supermarkt und packt die Lebensmittel nicht wahllos in den Einkaufswagen, sondern vergleicht gemeinsam die Produkte und Preise und rechnet euren Einkauf vor dem Kassieren hoch. Wenn eure Kids alt genug sind, könnt ihr sie kleinere Einkäufe bereits eigenständig erledigen lassen. Schreibt gemeinsam einen Einkaufszettel und gebt ihnen etwas mehr Geld mit, als der Einkauf kosten wird. Erinnert sie trotzdem daran, auf die Preise zu schauen, diese zu vergleichen, zwischendurch den Einkauf hochzurechnen und das restliche Geld wieder mitzubringen. Das vermittelt ihnen nicht nur ein Gespür für Preise, sondern sie lernen außerdem, das Geld nicht vollständig auszugeben, obwohl sie noch etwas übrig haben. Zudem stärkt ihr damit auch euer Vertrauensverhältnis und das Selbstbewusstsein eures Schützlings.

Nachhaltigkeit und Wertschätzung

Es ist nicht einfach, den Verlockungen der Konsumwelt zu widerstehen. Wenn die Wunschliste eurer Kids mal wieder den Höhepunkt erreicht, setzt euch gemeinsam hin und tragt zusammen, was ihr alles schon besitzt und wofür ihr dankbar sein könnt. Fragt euch gemeinsam, wieso sie eine Sache unbedingt haben wollen und ob sie sie wirklich brauchen. Kindern ein Spielzeug auszureden, nur weil es der Freundeskreis auch hat, ist gewiss nicht einfach. Dann kann es helfen, dass ihr die Anschaffung für einige Tage oder Wochen nach hinten verschiebt. Häufig verblasst der Wunsch dann. So lernen bereits die Jüngsten, ein Gefühl dafür zu entwickeln, ob einige Wünsche vielleicht doch ganz schnell wieder unwichtig sind. Ebenfalls hilfreich: Habt eure Umwelt und Menschen, denen es nicht so gut geht, im Blick. Macht euren Kindern deutlich, dass jedes Spielzeug hergestellt, verschickt und auch wieder entsorgt werden muss und dass es viele Kinder gibt, die nicht mal halb so viel Spielzeug haben wie sie. Je früher ihr es mit Spielzeug und Co. nicht übertreibt und mit Bedacht kauft, desto leichter wird es euren Kindern fallen, auf die eine oder andere Anschaffung zu verzichten. Manchmal ist es auch so, dass Kinder durch Spielzeug und Co. ganz andere Bedürfnisse erfüllt haben möchten. 

Attachment Parenting: Was bedürfnisorientierte Erziehung bedeutet und was nicht

Wenn die Frage im Raum steht, wie man die Eltern-Kind-Bindung stärken und Kinder zu emotional starken Menschen erziehen kann, fällt zurecht der Begriff Attachment Parenting (AP) – bedürfnisorientierte Erziehung. Beispielsweise sind ständiges Fernsehen, laufend neues Spielzeug haben zu wollen oder erst zufrieden zu sein, wenn die Eltern nachgegeben haben, „nur“ Strategien, um die eigentlichen Bedürfnisse erfüllt zu bekommen.

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Kaufen und verkaufen auf dem Flohmarkt

So schnell wie eure Kinder wachsen auch ihre Kinderzimmer mit. Es kommt immer mehr Spielzeug und Kleidung hinzu. Was gestern noch total interessant war und gut gepasst hat, ist nach ein paar Wochen oder Monaten plötzlich uninteressant oder zu klein. Statt Dinge wegzuwerfen oder zu verschenken (was natürlich auch sinnvoll ist!), könnt ihr alle sechs Monate einen Flohmarkt besuchen und Dinge verkaufen, mit denen eure Kinder nichts mehr anfangen können. So lernen sie, ihre Sachen so pfleglich zu behandeln, dass man sie noch verkaufen kann, zu handeln, nehmen Geld ein, anstatt es auszugeben und können es dann wieder in neue Dinge, die natürlich auch mal vom Flohmarkt sein können, investieren oder es sparen.

Markenwahnsinn

Ab dem Schulalter wünscht sich fast jedes Kind irgendwann teure Markenkleidung. Nicht nur, weil sie diese Dinge schön finden, sondern auch, um mit anderen Kindern mithalten zu können und von ihnen gemocht zu werden. Reagiert auf jeden Fall verständnisvoll und einfühlsam, wenn sich eure Kinder plötzlich nicht mehr mit günstiger Kleidung zufriedengeben. Dennoch bedeutet das nicht, dass ihr euch für sie in Unkosten stürzen oder ihnen ein zu hohes Taschengeld zahlen solltet. Versucht stattdessen, einen Mittelweg zu finden. Einigt euch zum Beispiel darauf, dass ihr den für euch vertretbaren Preis einer Jeans bezahlt und dass sie von ihrem Taschengeld etwas dazu geben. Oder ihr beschließt gemeinsam, dass es die coolen Markensneakers zum Geburtstag oder Weihnachten als Geschenk gibt. Je nach Alter könnt ihr ihnen auch Hausarbeiten anbieten, die etwas aufwendiger (aber immer noch altersgerecht) sind, damit sie sich zu ihrem Taschengeld etwas hinzuverdienen und sich ihren Herzenswunsch schneller erfüllen können. 

Glücksunterricht an Grundschulen: Mentale Gesundheit von Kindern im Fokus

In unserer leistungsorientierten Überflussgesellschaft bleibt die mentale Gesundheit häufig auf der Strecke. Bereits Schulkinder lernen, ihre Zufriedenheit vor allem über gute Leistungen und Konsumgüter zu definieren. Doch die Fähigkeit, Glück zu empfinden, ist viel wichtiger. Deshalb findet derzeit in 16 Braunschweiger Grundschulen Glücksunterricht statt!

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Kind mit Block und Buntstiften sitzt lachend am Schreibtisch