
Warum weinen wir?
Weinen ist eine tiefe Emotion, die durch negative Belastungen wie Verzweiflung, Wut, Traurigkeit, Stress oder durch positive Erfahrungen wie Erleichterung oder Rührung entsteht. Und genau hier verbirgt sich auch schon der wichtigste Grund, warum uns Weinen guttut beziehungsweise es eine kathartische Befreiung sein kann.
Warum ist Weinen wichtig für unsere Gesundheit?
Cortisolabbau
Negative Erlebnisse versetzen Körper und Seele in einen Alarmzustand. Das führt zur Ausschüttung von Stresshormonen wie Cortisol.
Nun haben wir zwei Möglichkeiten:

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- Wir unterdrücken unsere Emotionen: Unsere Stresshormone steigen weiter an und wir fühlen uns immer schlechter oder ...
- Wir lassen unseren Emotionen freien Lauf: Unsere Stresshormone sinken und wir fühlen uns besser. Letzteres passiert deshalb, weil wir durch das Weinen nicht nur metaphorisch „alles rauslassen“, sondern weil die Tränen tatsächlich das Cortisol aus dem Körper befördern.
Das Weinen führt zu weiteren körperlichen und seelischen Vorgängen:
Durch das Herausspülen des Cortisols wird dem Gehirn signalisiert, dass es sich wieder beruhigen kann. Das parasympathische Nervensystem beruhigt den Körper. Die Herzrate wird gesenkt. Körper und Seele können sich wieder entspannen.
Freisetzung von Endorphinen und Oxytocin
Neben dem Stressabbau führt Weinen außerdem zur Freisetzung von Endorphinen (Glückshormonen) und vom Liebes- und Wohlfühlhormon Oxytocin. Diese Vorgänge heben nicht nur unsere Stimmung, sondern wir fühlen uns regelrecht befreit.
Wann genau wirkt sich Weinen positiv auf unsere Gesundheit aus?
Eine Studie* zeigt, dass sich das Weinen nur dann positiv auf unsere Gesundheit auswirkt, wenn wir, wie oben beschrieben, die Tränen laufen lassen und sie weder unterdrücken noch uns dafür schämen.
Außerdem sollte auf das Weinen ein positives Erlebnis folgen wie:
Wir erhalten Zuspruch, Verständnis und Unterstützung durch unser Umfeld. Wir haben das Problem gelöst, das uns zum Weinen gebracht hat. Wir sind zu neuen Erkenntnissen/einem neuen Verständnis des Ereignisses gekommen.
Weinen als soziales Bindemittel
Wenn wir weinen, teilen wir uns unserem Gegenüber mit. Wir stehen dadurch nicht nur zu unseren Gefühlen, sondern lassen andere daran teilhaben, Dankbarkeit ausdrücken oder gemeinsam eine Lösung finden. Das soll natürlich nicht heißen, dass wir nur mal eben auf die „Tränendrüse drücken“ müssen, um xy zu erreichen oder einen Menschen zu manipulieren, sondern dass wir ehrliche Gefühle zeigen.
Männer weinen seltener als Frauen
Es ist keine Überraschung, dass Männer seltener weinen als Frauen. Laut einer Befragung der Deutschen Ophthalmologischen Gesellschaft weinen Frauen durchschnittlich bis zu 64 Mal und Männer nur bis zu 17 Mal. Und das liegt laut Forschung an veralteten Rollenbildern – geprägt vornehmlich durch Kindheitserfahrungen: Männer rationalisieren deswegen ihr Verhalten. Das wiederum führt dazu, dass Männer die Tränen nicht einfach „nur“ zurückhalten, sondern gar nicht erst Zugang zu ihren Gefühlen haben. Ganz nach dem Motto: „Was nicht da ist, …“ Wie lässt sich das ändern? Indem wir Stereotype immer wieder hinterfragen und den Begriff „Männlichkeit“ feministisch definieren. Wie wäre es mit Menschlichkeit?

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