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Wie gefährlich ist grünes Fruchtwasser?

Die Fruchtblase ist wie ein eigener kleiner Kosmos. Das Fruchtwasser darin bildet eine lebenswichtige Schutzschicht und unterstützt beispielsweise auch die Lungenreifung des ungeborenen Babys. Normalerweise ist Fruchtwasser eher durchsichtig. In Ausnahmefällen verfärbt es sich während der Geburt allerdings grün. Doch was bedeutet grünes Fruchtwasser eigentlich und ist es gefährlich?

Und was ist das Mekoniumaspirationssyndrom?

Das Fruchtwasser ist ein Allroundtalent. Es wird ungefähr ab der dritten Schwangerschaftswoche (SSW) gebildet und schützt das Ungeborene vor äußeren Stößen und Druck, kann die Temperatur in der Fruchtblase regulieren und fördert die Lungenreifung eures Kindes. Außerdem sorgt es dafür, dass die Nabelschnur nicht eingeklemmt wird und diese das Ungeborene bestmöglich versorgen kann.

Das Fruchtwasser ist klar, bildet sich in der Fruchthöhle und wird alle drei Stunden von der Plazenta komplett ausgetauscht. Es besteht zwar zu 99 Prozent aus Wasser, allerdings enthält es außerdem lebenswichtige Nährstoffe. Dazu zählen:

 

  • Mineralstoffe (wie zum Beispiel Kalium und Natrium)
  • Hormone
  • Proteine
  • Fette
  • Kohlenhydrate

Außerdem enthält es Hautzellen und Härchen eures Kindes.

Je größer euer Baby wird, desto mehr Fruchtwasser wird produziert. Im Laufe der Schwangerschaft fasst die Fruchtblase dann bis zu zwei Liter Fruchtwasser. Damit das Ungeborene zum Ende der Schwangerschaft immer noch genug Platz hat, nimmt die Flüssigkeit kurz vor der Geburt wieder etwas ab.

Was passiert im Bauch, wenn sich das Fruchtwasser grün verfärbt?

Ab ungefähr der 13. SSW lagern sich Abfallprodukte, die durch den Atmungs- und Schluckprozess des ungeborenen Kindes zustande kommen, in seinem Darm ab. Normalerweise werden diese 12 bis 48 Stunden nach der Geburt vom Baby als Mekonium – umgangssprachlich als Kindspech bezeichnet – wieder ausgeschieden.

Wird das Mekonium bereits vor der Geburt ausgeschieden, verfärbt sich das Fruchtwasser grün. Dies geschieht bei rund 12 Prozent aller Geburten. Es gibt viele verschiedene Gründe für das vorzeitige Ausscheiden.

Das können die Ursachen für grünes Fruchtwasser sein

  • Überschrittener Geburtstermin
  • Vorzeitiger Blasensprung
  • Sauerstoffmangel des Kindes (z.B. ausgelöst durch eine Nabelschnurkompression/abgeklemmte Nabelschnur oder Plazentainsuffizienz)
  • lange und/oder schwierige Geburt
  • Mehrlingsgeburt
  • Infektionen
  • Mütterliche Erkrankungen (Diabetes melitus, Hypertonie)

MAS: Wann ist grünes Fruchtwasser gefährlich?

Selbst wenn das Fruchtwasser grün ist, treten nur sehr selten akute Notfälle ein.

Ein geringes Risiko einer schwerwiegenden Infektion besteht dann, wenn das Kind das verunreinigte Fruchtwasser aufgrund von Sauerstoffmangel tief einatmet. Dann kann das Mekonium – Mekoniumaspirationssyndrom (MAS) genannt – die Lunge so stark verkleben, dass im schlimmsten Fall nach der Geburt Atemnot und Herzstörungen eintreten können. Allerdings entwickeln nicht alle Kinder, die Mekonium über das Fruchtwasser aufgenommen haben, unweigerlich ein MAS.

Vermuten Ärzte, dass das Mekonium bereits vor oder während der Geburt ausgeschieden wurde, können folgende Schritte eingeleitet werden:

  • Kontrolle der Entzündungs- und Blutwerte sowie der Körpertemperatur der Mutter
  • Überwachung des Herzschlags beim Baby
  • Verabreichung eines Antibiotikums bei der Mutter (nicht zwingend erforderlich)
  • Geburt kann frühzeitig eingeleitet werden
  • Lunge des Babys wird während oder direkt nach der Geburt abgesaugt
  • Behandlung mit Antibiotikum, sofern sich das Kind infiziert hat