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Was ist Mundsoor beim Baby und wie entsteht er?
Mundsoor ist eine Pilzinfektion der Mundschleimhaut, die vor allem bei Säuglingen und Kleinkindern vorkommt. Verursacher ist meist der Hefepilz Candida albicans, der auch bei gesunden Menschen in geringer Menge auf Haut und Schleimhäuten vorkommt. Normalerweise hält das Immunsystem den Pilz in Schach, doch bei Neugeborenen ist die Abwehr noch nicht vollständig entwickelt. Auch nach einer Antibiotikabehandlung oder bei einem feucht-warmen Milieu – also besonders im Mund, in Hautfalten und im Windelbereich – kann sich der Pilz leichter ausbreiten. Häufig wird er während der Geburt von der Mutter auf das Kind übertragen oder entwickelt sich spontan, wenn die natürliche Balance im Mund gestört ist.
Wie erkennt man Mundsoor beim Baby?
Die folgenden Symptome deuten auf Mundsoor beim Baby hin:
- weißliche, schwer entfernbare Beläge auf Zunge, Gaumen und Wangeninnenseiten
- gerötete, manchmal blutende Schleimhaut
- Baby verweigert Brust/Flasche bzw. trinkt unruhig
- Baby quengelt/weint viel (aufgrund von Schmerzen)
- Windelsoor, da sich der Pilz leicht auf den Magen-Darm-Trakt überträgt.
Wie werden Mund- und Windelsoor behandelt?
- 1 Mund- und Windelsoor sollten immer ärztlich abgeklärt und behandelt werden. Die Therapie besteht in der Regel aus einem Antimykotikum (Arzneimittel gegen Pilzinfektionen) in Form von Gel, Creme, Suspension oder Tropfen, das mehrmals täglich auf die betroffenen Stellen aufgetragen wird. Reichen äußerliche Medikamente nicht, müssen manchmal auch orale Mittel eingesetzt werden.Windeldermatitis: So beugt ihr vor!
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Zusätzlich gelten folgende Hygienemaßnahmen:
Wascht euch und eurem Baby regelmäßig die Hände. - 3 Sterilisiert oder ersetzt Schnuller, Flaschensauger, Babyzahnbürstchen, Stillhütchen und Spielzeuge wie Beißringe und Stofftiere.
- 4 Wascht die Kleidung, Spucktücher und Lätzchen eures Babys bei mindestens 60 Grad Celsius, wechselt häufiger die Windel und reinigt und trocknet die empfindliche Babyhaut sanft aber gründlich.
- 5 Selbst wenn ihr als stillende Mama (noch) keine Symptome habt, kann eine prophylaktische Therapie sinnvoll sein.
Was ist Brustwarzensoor und wie entsteht er?
Brustwarzensoor ist eine Infektion der Brustwarze und des Warzenhofs mit demselben Hefepilz Candida albicans. Häufig entsteht er im Zusammenhang mit einem Mundsoor des Babys, da beim Stillen die Pilze von Mund zu Brust und umgekehrt übertragen werden. Auch feucht-warme Bedingungen – zum Beispiel durch Stilleinlagen – begünstigen das Wachstum.
Weitere mögliche Ursachen:
- hormonelle Veränderungen (speziell nach der Geburt)
- Antibiotika/Kortison
- Diabetes mellitus
- unausgewogene/zuckerreiche Ernährung
- Stress
- geschwächtes Immunsystem
- kleine Hautverletzungen
- mangelnde Hygiene

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Wie erkennt man Brustwarzensoor?
- Typische Anzeichen sind: brennende/stechende Schmerzen in der Brustwarze (können ausstrahlen)
- Juckreiz
- Bläschen/Pickelchen/weißer Belag
- Brustwarze ist gerötet/rissig/schuppig/glänzt
- vaginale Pilzinfektion
Da ähnliche Symptome auch bei einer bakteriellen Infektion oder einem Milchstau auftreten können, ist eine ärztliche Untersuchung wichtig, um die richtige Diagnose zu stellen.
So wird Brustwarzensoor behandelt!
Die Behandlung erfolgt parallel bei Mutter und Stillkind, um einen (erneuten) „Ping-Pong-Effekt“ zu verhindern.
- 1 Meist verschreibt der Arzt eine Salbe oder Creme für die Brustwarzen (die auch beim Stillen auf der Brustwarze bleiben kann) und, wie bereits beschrieben, ein Antimykotikum für den Mund (und den Windelbereich) des Babys.
Wichtig ist, die Doppelbehandlung konsequent fortzuführen, auch wenn die Symptome schon abklingen, um Rückfälle zu vermeiden. - 2
Zusätzliche Hygienemaßnahmen bei der Mutter:
Stilleinlagen, Still-BHs, Handtücher und alle weiteren Textilien, die mit den betroffenen Körperstellen in Kontakt kommen, sollten häufig gewechselt, bei hohen Temperaturen gewaschen und falls möglich, im Trockner getrocknet werden, da trockene Hitze die Pilze abtötet. - 3 Regelmäßiges und gründliches Händewaschen ‒ besonders vor und nach dem Stillen, dem Auftragen von Medikamenten und nach dem Windelwechsel.
Salbe und Gel sollten immer mit einem Wattestäbchen aufgetragen werden, damit das Medikament in der Tube nicht mit der infizierten Haut in Kontakt kommt. - 4 Nach dem Stillen die Brustwarzen mit Wasser waschen und an der Luft trocknen.
- 5 Eng anliegende und synthetische Kleidung vermeiden.
- 6 Bei starken Schmerzen kann das Abpumpen und Füttern mit Fläschchen eine vorübergehende Entlastung bringen.
Ist das Stillen trotz Mund- und Brustwarzensoor weiterhin möglich?
Ja, das Stillen ist weiterhin möglich und sogar erwünscht, sofern Mutter und Kind behandelt und alle Hygienemaßnahmen eingehalten werden. Schließlich stärkt das Stillen weiterhin die Abwehrkräfte des Babys, um zum Beispiel neuen Pilzinfektionen vorzubeugen und bietet weiterhin alle weiteren Vorteile, die das Stillen mit sich bringt. Voraussetzung dafür ist allerdings, dass es die Mutter trotz Schmerzen und Unwohlsein kann. Ansonsten besser vorsichtig abpumpen und den Brustwarzen eine Stillpause gönnen.
Häufige Fragen zu Mund- und Brustwarzensoor
Quellen
- La Leche Liga:Merkblatt Soorinfektion in der Stillzeit
- Rosenfluh:Rosemarie Burian
