Was ist LDL-Cholesterin und was ist seine Aufgabe?
Das LDL-Cholesterin – steht für Low-Density Lipoprotein-Cholesterin – ist wie das „gute“ HDL-Cholesterin eine Fett-Eiweiß-Verbindung, hat allerdings im Gegensatz zum HDL eine niedrige Dichte. Beide Lipoproteine haben die Aufgabe, das Cholesterin zu transportieren. LDL transportiert das Cholesterin aus der Leber zu den Körperzellen, die Cholesterin für den Aufbau ihrer Zellmembran und zur Hormonbildung wie zum Beispiel Östrogene benötigen. LDL-Cholesterin als Transportform ist also erstmal lebenswichtig für uns.
Ab wann ist LDL-Cholesterin schädlich?
Ist zu viel LDL-Cholesterin im Blut, lagert sich das überschüssige Cholesterin in den Gefäßwänden ab. Es entsteht die gefürchtete Gefäß- beziehungsweise Arterienverkalkung – auch Arteriosklerose oder Atherosklerose genannt. Dadurch steigt wiederum das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall. Deshalb wird LDL-Cholesterin auch „schlechtes“ Cholesterin genannt.
Was sind die LDL-Idealwerte?
Beim LDL-Cholesterin werden die Norm- oder Idealwerte nach dem individuellen Gesamtrisiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen berechnet.
Dies geschieht mithilfe der europäischen Leitlinie:
Hierbei wird in vier Risikogruppen (niedrig, mittel, hoch und sehr hoch) unterteilt, zu denen jeweils ein Cholesterin-Normwert gehört. Für die Einstufung wird die SCORE verwendet, mit der man das Gesamtrisiko für jede Person individuell berechnet.
SCORE bedeutet „Systematic Coronary Risk Evaluation“ – sie besteht aus fünf Kriterien, um die Wahrscheinlichkeit zu berechnen, dass jemand in den nächsten zehn Jahren durch eine Herz-Kreislauf-Erkrankung verstirbt.
Die fünf Kriterien sind:
- Alter
- Geschlecht
- Raucherstatus
- Systolischer („oberer“) Blutdruck
- Gesamtcholesterin (besteht aus HDL-, LDL-, und VLDL-Cholesterin)
Zudem müssen weitere mögliche Vorbelastungen in die Bewertung mit einfließen wie …
- Diabetes (Typ 1 und Typ 2)
- erhöhtes Cholesterin durch familiäre Veranlagung (genetische Hypercholesterinämie)
- Niereninsuffizienz
Behandlung chronischer Erkrankungen: Disease Management Programme (DMP)
Da die europäische Leitlinie häufig in der Kritik steht und die Berechnung eben sehr individuell ist, geben wir hier keine genauen Werte an, sondern empfehlen Ihnen, sich dafür ärztlich untersuchen und beraten zu lassen.
Was führt zu erhöhtem LDL-Cholesterin?
- genetische Hypercholesterinämie
- Erkrankungen (z. B. Diabetes)
- ungesunde Ernährung (zu viele gesättigte Fettsäuren und Transfettsäuren)
- Übergewicht
- Bewegungsmangel
- Nikotin
Was sind die Symptome?
Ein zu hoher LDL-Wert verursacht eine Arteriosklerose und diese führt wiederum zu unterschiedlichen Durchblutungsstören im Körper, die je nach Störung diverse Symptome verursachen können.
Mögliche Durchblutungsstören und Symptome:
- verengte Herzkranzgefäße (Koronare Herzkrankheit):können Engegefühl in der Brust auslösen (Angina pectoris)
- Periphere arterielle Verschlusskrankheit (PAVK):Beinschmerzen beim Gehen (auch Raucherbein oder Schaufensterkrankheit)
Wann ist LDL zu niedrig?
Grundlegend lautet die Devise: Je niedriger der LDL-Wert, desto besser. Gerade bei Patient*innen mit hohem und sehr hohem Risiko.
Manchmal stehen allerdings bestimmte Erkrankungen oder Beschwerden in Verbindung mit niedrigen LDL-Werten wie ...
- Leber- oder Krebserkrankungen
- Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreose)
- Mangelernährung
- chronische Infektionen/Mehrfachverletzungen
- genetische Störungen
- zu hohe Dosierung cholesterinsenkender Medikamente
Wann bestimmt man LDL-Cholesterin?
um das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen zu bestimmen – gerade bei Vorerkrankungen wie Diabetes, Bluthochdruck, bei Raucher*innen und bei genetischer Vorbelastung während einer fettsenkenden Therapie
Wie kann man LDL-Cholesterin senken?
Dies ist sehr individuell und abhängig von möglichen Vorerkrankungen und dem Lebensstil. Grundlegend kann man auf jeden Fall die oben genannten Ursachen, die LDL erhöhen, zumindest in puncto gesunder Lebensstil umkehren, um den Wert zu senken. Dennoch sind Behandlung und Risikobewertung sehr individuell und sollten daher ausschließlich von einem Arzt/einer Ärztin verordnet werden.