In der Schwangerschaft achten viele werdende Mütter noch mehr als sonst auf Sauberkeit, um beispielsweise Infektionen durch Lebensmittel oder unzureichende Badezimmerhygiene zu vermeiden. Doch das Putzen kann aus mehreren Gründen auch ein Risiko für euch und das Ungeborene sein.
Welche Hausarbeiten sind ein Risiko für Schwangere?
Natürlich steht und fällt die Hausarbeit in der Schwangerschaft mit eurem Befinden. Habt ihr eine Risikoschwangerschaft oder fühlt euch einfach nicht fit, bittet eure*n Partner*in, andere Familienmitglieder oder Freund*innen um Hilfe oder engagiert eine Reinigungskraft. Bedenkt man, dass die meisten Unfälle tagtäglich im Haushalt passieren und zu rund 70 Prozent Frauen betreffen, solltet ihr auch dann, wenn ihr euch gesund und munter fühlt, in der Schwangerschaft umso wachsamer und vorsichtiger sein, um frühzeitige Wehen und Ähnliches zu vermeiden. Alarmierend: Allein im Jahr 2021 starben laut Statista 13.595 Menschen durch einen häuslichen Unfall.
Frühgeburtenprävention als Leistungsplus
Was sind die häufigsten Unfälle im Haushalt?
- Stürze
- Schnittwunden
- Verbrennungen
- Vergiftungen
- Stromschläge
- Feuer
Vorsichtiger sein heißt somit, dass ihr …
am besten gar nicht mehr auf Leitern und schon gar nicht auf Stühle, Hocker, Couchlehne, Küchenablagen oder andere Möbelstücke oder Gegenstände steigt. beim Bad- und Fußböden-Wischen aufgrund der Rutsch- und Sturzgefahr um Hilfe bittet. immer eine Hand frei habt, um euch am Geländer oder Ähnliches abstützen zu können. In der einen Hand den Wassereimer und der anderen den Wischer ist daher nicht zu empfehlen. aufs Treppensteigen und -reinigen inklusive Staubsauger, den ihr mit euch tragt, verzichtet. beim Reinigen von und in der Nähe von Stromquellen und Hantieren mit Klingen ebenfalls um Hilfe bittet. keine Fenster mehr putzt und Gardinen abnehmt oder aufhängt, sofern dabei Sturzgefahr besteht. beim Bügeln euren wachsenden Bauch im Blick habt – auch hier besteht Verbrennungsgefahr. das Reinigen des Katzenklos von anderen erledigen lasst, da Katzen verstärkt Toxoplasmose übertragen können.
Toxoplasmose in der Schwangerschaft: Wann ist ein Test sinnvoll?
In der Schwangerschaft können Toxoplasmose-Erreger – verursacht durch den Parasiten Toxoplasma gondii – gefährlich sein. Wir erklären euch, wie ihr euch mit Toxoplasmose infizieren könnt, wann und inwiefern sie zur Gefahr wird und wann ein Toxoplasmose-Test sinnvoll ist.
Welche Putzmittel sind in der Schwangerschaft gefährlich?
Für jeden Raum und Haushaltsgegenstand gibt es mittlerweile spezielle und hochwirksame Putzmittel, die uns den Hausputz erleichtern sollen. Doch diese hochwirksamen Chemikalien können ein Gesundheitsrisiko für Schwangere und Ungeborene sein. Nicht zuletzt, weil wir den Putzmitteln beim Putzen von Backofen oder Kühlschrank sehr nah kommen und die Dämpfe einatmen.
Putzmittel, die Schwangeren und Ungeborenen aufgrund von aggressiven Dämpfen, Aerosolen und Ähnlichem bei häufiger Anwendung schaden können:
- Backofenreiniger
- ätzende Toiletten- und Abflussreiniger
- formaldehydhaltige Desinfektionsmittel
- chemische Entkalker und Anti-Schimmelmittel
Welche Haushaltsreiniger sind in der Schwangerschaft unbedenklich?
Auf der ganz sicheren Seite seid ihr mit folgenden Haushaltsreinigern in der Schwangerschaft:
Geschirrspülmittel und Allzweckreiniger – damit könnt ihr Schränke, Fliesen, Ablagen, Herd- und Kühlschränke etc. ab- und auswaschen, ohne allergische Reaktionen befürchten zu müssen oder giftige Dämpfe einzuatmen. Schmutzradierer – um hartnäckigen Schmutz einfach und risikolos zu entfernen, empfehlen wir euch sogenannte Schmutzradierer, die ihr in allen Drogeriemärkten bekommt. Scheuermilch wirkt super gegen hartnäckige Verkrustungen auf Fliesen, Metall- oder Steinoberflächen und gilt auch in der Schwangerschaft als unbedenklich. Waschsoda gilt ebenfalls als Alleskönner für den Hausputz – z. B. für Toiletten, Teppiche, Geschirr und Wäsche. Essig- und Zitronensäure zum Entkalken von Armaturen, Badfliesen und Wasserkocher. Einfach mit einem Wassersprüher aufsprühen oder beispielsweise den Duschkopf in eine Schüssel oder einen Eimer mit Zitronenlauge tauchen und schon seid ihr den Kalk ohne gesundheitliche Risiken, preiswert und umweltschonend los.
So wird der Hausputz in der Schwangerschaft noch sicherer
- Tragt Mehrweghandschuhe um eure Haut zu schonen, allergische Reaktionen zu vermeiden und keine Schadstoffe über die Haut aufzunehmen.
- Lüftetregelmäßig und vor allem während des Wohnungsputzes alle Zimmer.
- Macht Pausen Auch wenn ihr bereits einige Hausarbeiten von eurem/eurer Partner*in, anderen Familienmitgliedern oder Freund*innen erledigen lasst, denkt trotzdem immer an regelmäßige Pausen. Gerade im Hinblick auf euren Kreislauf, der in der Schwangerschaft schneller schwächelt als sonst.
- Separate Putzlappen Da ihr euch als Schwangere noch mehr vor Keimen schützen müsst, solltet ihr auf jeden Fall für jeden Raum und speziell für Toiletten, Armaturen, Türklinken und Fußböden immer separate Putzlappen verwenden und diese regelmäßig bei 60 bis 95 Grad Celsius waschen.