Close-up einer Frau in Jeans und Top, die eine Hand auf ihrem Bauch hält

Scheinschwangerschaft – das passiert bei einer Pseudogravidität

Eine Scheinschwangerschaft – auch Pseudogravidität genannt – betrifft meist Frauen, die sich sehnlichst ein Kind wünschen. Zwar handelt es sich dabei um einen seltenen Zustand, aber mit den gleichen Symptomen wie bei einer echten Schwangerschaft. Lest hier, welche Symptome vorhanden sein können und warum es sich in manchen Fällen doch um eine echte Schwangerschaft gehandelt haben kann.

Was ist eine Scheinschwangerschaft und wie häufig tritt sie auf?

Wenn sich eine Frau sehnlichst ein Kind wünscht, kann dieser Wunsch wenn auch selten zu einer Scheinschwangerschaft führen. Die betroffene Frau hat dann nicht nur das Gefühl, schwanger zu sein, sondern zeigt sogar typische Schwangerschaftssymptome. Frauen, die schwanger werden wollen, verhüten zudem meist nicht. Bei Frauen, die regelmäßig und zuverlässig verhüten, kommen Scheinschwangerschaften eher nicht vor.

Die Pseudogravidität ist selten und tritt pro 22.000 Schwangerschaften etwa ein bis sechsmal auf. Die meisten Frauen sind zwischen 16 und 39 Jahren.*

*Quelle: DocCheck

Welche Gründe können zu einer Scheinschwangerschaft führen?

  • intensiver Kinderwunsch
  • Trauer nach Fehlgeburt
  • der Gedanke, ohne Kind keine vollwertige Frau zu sein.
  • Druck durch Partner, Familie oder Freundeskreis
  • extreme Angst vor einer Schwangerschaft

Welche Symptome können bei einer Scheinschwangerschaft auftreten?

  • Periode bleibt aus
  • (Morgen-)Übelkeit
  • Kreißlaufbeschwerden
  • Brust spannt/wird größer
  • Bauch wölbt sich
  • ungewöhnliche Essensgelüste/Heißhunger
  • Gefühl schwanger zu sein
  • Bauchkrämpfe
  • Milcheinschuss (Laktation)

Wieso kommt es bei einer Pseudogravidität zu Symptomen?

Ist der Kinderwunsch bei einer Frau sehr stark, kann dies zu enormem Stress und zum Ausbleiben der Periode führen. In dieser Phase kann auch der Appetit stärker als sonst sein, wodurch es zu einer Gewichtszunahme kommen kann. 

Weitere Ursachen für bestimmte Symptome können z. B. Wassereinlagerungen oder Erkrankungen wie PCOS, Magen-Darm-Infekte, Flüssigkeit in der Bauchhöhle oder gutartige Geschwülste sein. 

Junge Frau mit langem braunem Haar guckt unglücklich in den Spiegel, weil sie Haarausfall hat

PCOS: Symptome und Behandlung des Polyzystischen Ovarialsyndroms

Rund eine Million Frauen im gebärfähigen Alter sind in Deutschland am Polyzystischen Ovarialsyndrom (PCOS) erkrankt. Abgesehen davon, dass PCOS der häufigste Grund für Unfruchtbarkeit bei Frauen ist, steht es für weitere körperliche Beschwerden, die zu einem hohen psychischen Leidensdruck führen.
Alle Infos

Schwangerschaftstest und ärztliche Untersuchung bringen Klarheit

Die meisten Frauen machen zuerst einen Schwangerschaftstest oder bemerken, dass ihre Periode ausbleibt. Fällt der Test negativ aus, aber bestehen (trotzdem) Symptome beziehungsweise bestehen Symptome ohne Test, bringt die gynäkologische Untersuchung Klarheit. So ist beim Ultraschall keine Fruchtblase in der Gebärmutterhöhle oder im Eileiter (Eileiterschwangerschaft) sichtbar. Auch die Blut- oder Urinuntersuchung wird eine Schwangerschaft nicht bestätigen, da der HCG-Wert (Schwangerschaftshormon) bei einer Pseudogravidität nicht erhöht ist. Lässt sich die Betroffene nicht untersuchen, können sich die Symptome weiter verstärken.

Scheinschwanger oder schwanger?

Ob eine Frau vielleicht doch schwanger war, kann nicht immer eindeutig geklärt werden, da viele Frauen gerade in den ersten Wochen eine Fehlgeburt erleiden, von der sie nicht unbedingt etwas mitbekommen müssen. Die Schwangerschaftssymptome können dann noch eine Weile bestehen bleiben. 

Blasenmole ist keine Scheinschwangerschaft

Die Blasenmole (Mola cystica) bedeutet fehlentwickelter Embryo und führt zu einer Fehlgeburt – trotzdem wird sie manchmal fälschlicherweise als Scheinschwangerschaft bezeichnet. Sie ist auch unter dem Begriff Traubenmole (Mola hydatiosa) bekannt und steht für Ausfluss von weintraubenartigem Gewebe.

Weiterbehandlung nach Scheinschwangerschaft?

Generell erfordert eine Scheinschwangerschaft ein hohes Maß an Feinfühligkeit durch die gynäkologische Praxis. Glaubt die Frau trotz des negativen Befunds trotzdem, schwanger zu sein, sollte eine weitere Untersuchung zwei bis drei Wochen später erfolgen. Natürlich kann im Anschluss eine Aufklärung über Kinderwunschbehandlungen erfolgen, allerdings sollte erstmal die Psyche der Betroffenen gestärkt und der Ursache auf den Grund gegangen werden. Falls nötig mit psychotherapeutischer Hilfe. 

Paar freut sich über positiven Schwangerschaftstest.

Kinderwunschbehandlungen

Euer Kinderwunsch ist bislang unerfüllt? Ob künstliche Befruchtung, OvulaRing oder Kryokonservierung - die BIG unterstützt euch mit verschiedenen Leistungen und besonderen Angeboten bei eurem Wunsch!
Leistungsübersicht