Frau geht zügig mit ihrem Hund spazieren

Spazierengehen: gemütlich zur Gesundheit?

Im Herbst, wenn die Blätter bunt leuchten, im Winter, wenn der Schnee unter den Schuhen knirscht. Im Frühjahr, wenn Sie die ersten Krokusse entdecken oder im Sommer auf dem Heimweg vom Freibad: Spazierengehen tut gut. Warum? Darüber informieren wir.

Wie Sport fühlen sich Spaziergänge in der Regel nicht an – meistens kommen Sie dabei nicht ins Schwitzen und Sie können sich währenddessen sogar gut unterhalten. Spaziergänge sind trotzdem gesund. Diese Vorteile bringt die regelmäßige Bewegung zu Fuß:

Vorteile des Spazierengehens

  1. Regelmäßige Bewegung wie Spazieren stärkt die Knochen und die Muskulatur. So vermeiden Sie zukünftige Beschwerden.
  2. Sie haben chronische Rückenschmerzen?Für viele Menschen in dieser Situation ist Sport sehr anstrengend. Sie haben auch Angst, ihre Verletzungen zu verschlimmern. Ohne Bewegung werden die Schmerzen aber oft stärker. Da ist Spazieren eine sehr gute Alternative. Einige Studien haben gezeigt: Rückenleiden können tatsächlich in manchen Fällen durch Gehen gestoppt werden. Trotzdem sollten Sie sich mit jeglichen chronischen Schmerzen an einen Arzt wenden.
  3. Sie kommen an die frische LuftWer mehr Zeit draußen verbringt, wird seltener krank. Planen Sie hierfür mindestens 30 Minuten am Tag ein und profitieren Sie von einem Booster für Ihr Immunsystem.
  4. Frische Luft macht glücklichStudien haben gezeigt, dass die Bewegung in der Natur dabei hilft, Depressionen zu vermeiden. Ein Grund dafür ist das sogenannte Glückshormon Serotonin. Das schüttet der Körper unter anderem durch vermehrtes Tageslicht aus – dafür muss nicht einmal die Sonne scheinen.
  5. Durch Sonnenlicht kann der Körper das wichtige Vitamin D bilden.
  6. Ein Spaziergang mit der Familie oder Freundinnen und Freunden ist eine schöne Möglichkeit, aktiv Zeit miteinander zu verbringen. Gemeinsam tauschen Sie sich über Ihre Umgebung aus und sprechen ganz in Ruhe über die Themen, die Ihnen auf dem Herzen liegen.

Gut fürs Gehirn: Probleme im Gehen lösen

Auch alleine spazieren ist eine Bereicherung. Ein Problem bei der Arbeit oder zuhause scheint manchmal schwer zu lösen – bis Sie beim Spaziergang mit einer neuen Perspektive darauf schauen. Tatsächlich wird unser Gehirn fitter und konzentrierter, wenn es mit Sauerstoff versorgt wird. Nach einem Spaziergang fühlen sich viele Menschen oft aktiver und erfrischt. Deswegen ist ein Spaziergang in der Mittagspause ideal – ob mit anderen oder ohne.

Sie wollen komplett abschalten und auch die eigenen Gedanken etwas weniger wahrnehmen? Dann nehmen Sie doch das Handy und einen Kopfhörer mit. Musik kann die Stimmung zusätzlich verbessern. Wer die Zeit „nutzen” möchte, hört Podcasts zu spannenden Themen und lernt dazu. 

Wie viel Bewegung muss sein? Das sind die Empfehlungen

Die Nationalen Empfehlungen zur Bewegungsförderung sehen für verschiedene Gruppen von Menschen unterschiedliche Mengen an Sport und Bewegung vor. Gesunde Erwachsene sollten demnach folgende Zeiten wöchentlich mindestens einhalten:

  • 150 Minuten ausdauerorientierte Bewegung mit moderater Intensität: Darunter fällt ein Spaziergang, wenn er in einem flotten Tempo abläuft. Das können Sie beispielsweise auf fünf Einheiten à 30 Minuten einteilen.
  • Alternativ können Sie sich (mindestens) 75 Minuten ausdauerorientiert mit höherer Intensität bewegen. Dazu gehört Joggen oder Schwimmen.
  • Sie können auch die moderate mit der intensiven Bewegung kombinieren.
  • Damit nicht genug: Zweimal die Woche sollten Erwachsene mindestens Muskeltraining absolvieren.

Spazierengehen alleine reicht also nicht, kann aber zumindest die erste Kategorie abdecken.

Frühere Empfehlungen – selbst die der Weltgesundheitsorganisation – haben oft eine bestimmte Anzahl an Schritten erwähnt: 10.000 Steps seien das Idealziel, welches Sie beim Gehen anstreben sollten. Warum diese Ansicht überholt ist, erklären wir Ihnen hier:

Mann schaut auf seine Fitnessuhr

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Kalorienverbrauch beim Spazierengehen

Gehen kann ein wichtiger Bestandteil der normalen Bewegung sein. Gleichzeitig stellt sich die Frage: Verbraucht man dabei auch Kalorien? Und wie lange müssen Sie spazieren, damit es sich „lohnt”?

Pauschal lässt sich das schwer beantworten. Denn: Der Energieverbrauch – egal welcher Sportart – bemisst sich auf Grundlage von:

  • Sportart und Intensität – dabei spricht man vom Physical Activity Level
  • Gewicht und Größe
  • Geschlecht (Frauen haben in der Regel einen höheren Körperfettanteil und einen niedrigeren Energieverbrauch)

So kann der Kalorienverbrauch stark schwanken. Durchschnittlich verbrennen Sie bei einem einstündigen Spaziergang aber etwa 200 Kalorien.

Wenn’s so schön ist: warum nicht Wandern?

Wenn Sie erst einmal die Liebe zur langsamen Bewegung zu Fuß entdeckt haben, können Sie sich auch steigern: Das nächste Level nach dem ruhigen Spaziergang ist eine intensive Wanderung. Im besten Fall können Sie sich durch die längere Bewegungszeit an besonders schöne und interessante Orte begeben. Der Sport kann sehr anspruchsvoll sein (je nachdem, wie schnell und lang Sie unterwegs sind und wie viele Höhenmeter Sie „mitnehmen”) – und trotzdem schonen Sie Ihre Gelenke mehr als beim Joggen. Dafür sollten Sie unbedingt auf feste Schuhe setzen, die Ihre Knöchel stützen.

Übrigens: Wandern muss nicht in den Alpen oder im Erzgebirge sein. Beim Urban Hiking erkunden Sie die Städte in Ihrem Umfeld zu Fuß.

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