Vater mit kleinem Sohn grillt draußen während der Sommergartenparty der Familie.

Ewigkeitschemikalien - Gesundheitsrisiken durch PFAS und warum man sie nicht loswird

Mensch und Tier nehmen sie täglich auf: die sogenannten Ewigkeitschemikalien/ Fluorchemikalien – kurz PFAS genannt. Sie kommen in unserer Umwelt und in einer Vielzahl an Lebensmitteln und Produkten vor, die wir zu uns nehmen und verwenden. Das Problem: Abgesehen davon, dass sie der Umwelt schaden, reichern sie sich auch in unserem Körper an und gefährden unsere Gesundheit. Vor allem deshalb, weil ein Teil der Per- und Polyfluoralkylsubstanzen nur sehr langsam aus unserem Körper ausgeschieden wird.

Was sind Ewigkeitschemikalien (PFAS)?

Per- und Polyfluoralkylsubstanzen sind Chemikalien beziehungsweise chemische Kunststoff-Flour-Verbindungen, die seit den 1950er-Jahren in großem Umfang industriell hergestellt werden, um Produkte fett-, schmutz- und wasserabweisend zu machen. Manchmal werden sie auch PFC (Per- und Polyfluorcarbone) genannt. Da sie biologisch nicht abbaubar sind, tragen sie den Namen Ewigkeitschemikalien. Mittlerweile soll es weltweit mehr als 12.000 dieser industriell hergestellten PFAS geben und viele davon sind immer noch unbekannt. Oft ist daher nur von etwa 4.730 Chemikalien die Rede.

Welche PFAS sind verboten?

  • PFOA
  • PFOS

Hier warnt allerdings die Verbraucherzentrale, denn wenn auf den Produkten "PFOA/PFOS-frei" oder "GenX-frei" steht, verwenden die Hersteller häufig eine der unzähligen weiteren PFAS. 

Nur wenn auf der Verpackung "Frei von PFAS/PFC" oder "fluorfrei" steht, kann man davon ausgehen, dass das Produkt komplett frei von PFAS ist.

Wo sind PFAS enthalten?

PFAS befinden sich in unzähligen Alltags- und Arbeitsgegenständen sowie in der Umwelt (Grundwasser, Luft und Hausstaub) und werden unter anderem darüber in Nahrung (auch Muttermilch) und Trinkwasser abgegeben. Eine Studie* belegt zum Beispiel, dass gestillte Kinder stärker mit PFAS belastet sind, als nicht gestillte Kinder.

*Quelle: Umweltbundesamt

Per- und Polyfluoralkylsubstanzen sind in ...

  • manchen Antihaftbeschichtungen (meist Polytetrafluorethylen/PTFE) bei Pfannen, Elektro-Grills, Waffeleisen, Backformen, Dauerbackfolien usw.
  • beschichteten Fast-Food-Verpackungen (z. B. aus Zuckerrohr)
  • Zahnseide
  • Kunststoffverpackungen wie z. B. Mikrowellen-Popcorn
  • Imprägniermitteln für Kleidung, Schuhe, Taschen usw.
  • Outdoorkleidung wie Regenjacken, Wanderstiefel
  • Schmiermitteln z. B. für Ski
  • flecken- und feuchtigkeitsabweisenden Polstern und Teppichen (Textil und Leder)
  • Kinder-Buggys
  • Kletterseilen
  • Antibeschlagmittel z. B. für Brillengläser
  • Kosmetika/Shampoo (auf Bezeichnungen wie "fluoro" und PTFE achten)
  • Klebeetiketten, Fotopapier
  • Pflanzenschutzmittel
  • Druckfarbe, Lacke
  • Kabelummantelungen
  • Elektrogeräten
  • Wärmepumpen
  • Feuerlöschschaum

Warum schaden PFAS der Gesundheit?

Durch Studien weiß man, dass ein Teil der PFAS nur sehr langsam bei Mensch und Tier vom Körper wieder abgebaut und ausgeschieden wird. Zudem lagert sich ein Teil dieser Chemikalien durch die lange Verweildauer dauerhaft im Körper an. 

Mögliche Gesundheitsrisiken

  • Leberschäden
  • Störungen des Immunsystems
  • Störungen des Hormonhaushalts
  • Fettstoffwechselstörung
  • erhöhte Infektneigung
  • Wirkminderung von Impfungen
  • Unterentwicklung von Neugeborenen (z. B. geringes Geburtsgewicht)
  • Fruchtbarkeitsstörungen
  • Krebs

Wie kann man sich vor Ewigkeitschemikalien schützen?

Leider besteht bislang keine Kennzeichnungspflicht für Ewigkeitschemikalien. Daher können Sie sich nur davor schützen, indem Sie auf bestimmte Angaben achten und bestimmte Produkte erst gar nicht kaufen/konsumieren. Die wichtigsten Tipps:
  1. Antihaftbeschichtung Verzichten Sie auf Koch-, Back- und Bratutensilien mit Antihaftbeschichtung, sofern das Produkt mit folgenden Angaben gekennzeichnet ist:

    • konkrete Angaben von PFAS wie PTFE (Polytetrafluorethylen).
    • Zusatzinformationen wie „nicht über 200 Grad erhitzen“ oder „nicht leer erhitzen“.
    • Wenn aufgrund der Beschichtung keine spitzen, scharfen bzw. nur Holz- und Kunststoffutensilien benutzt werden dürfen.
  2. Bleastete Lebensmittel in Maßen Lebensmittel, die oft belastet sind, nur in Maßen verzehren. Dazu zählen: Fisch und Meeresfrüchte, Fleisch (speziell Innereien), Eier, Fast Food und Fertiggerichte, die in Einwegverpackungen verpackt sind.
  3. Outdoorkleidung/Imprägniersprays Bei Produkten wie Outdoorkleidung, Wanderschuhen und Imprägniersprays etc. auf die Angaben „frei von PFC“, „ohne PFAS“ oder „fluorfrei“ achten.
  4. Behandelte Materialien Auf Produkte mit den Angaben „wasserabweisend“, „fleckgeschützt“ oder „ölabweisend“ sofern möglich verzichten.
  5. KosmetikKeine Kosmetik mit der Aufschrift „fluoro“oder „PTFE" kaufen.
  6. Keine Tröpfchenbildung Plastikfreies Einweggeschirr, Pappe, Papier, Stoffe usw. meiden, wenn Öl auf der Oberfläche runde Tröpfchen bildet.
  7. Kunststoffverpackungen Für die Lebensmittelaufbewahrung statt Einweg/-Kunststoffverpackungen Behälter aus Metall, Glas oder Keramik verwenden.
  8. Flughäfen/Truppenübungsplätze In Regionen, in denen PFAS hergestellt und genutzt werden (u. a. Flughäfen und Truppenübungsplätze), sind Mensch, Tier und Umwelt wesentlich höher belastet als in anderen Gebieten.

    Infos zu den „PFAS-Hotspots“ in Deutschland.
    tagesschau

EU fordert Beschränkung von PFAS

Zwar werden immer mehr PFAS als besonders besorgniserregende Schadstoffe in der REACH-Verordnung genannt, aber eine umfassende Regulierung besteht bislang nicht. Deshalb setzen sich Deutschland und vier weitere EU-Staaten für eine Beschränkung der über 10.000 Substanzen ein.

Mehr dazu beim Bundesinstitut für Risikobewertung.

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