Leichtes Schnarchen bei Säuglingen und Kleinkindern
Gerade in den ersten Lebensjahren kann leichtes Schnarchen an der noch nicht vollständig entwickelten Schleimhautfalte im Rachen liegen und hört daher irgendwann auf.
Schnarchen bei Kindern aufgrund eines Infekts
Die naheliegendste Ursache des Schnarchens ist natürlich eine verstopfte Nase. Hat euer Kind vor einem Infekt nicht geschnarcht, könnt ihr in der Regel davon ausgehen, dass es wieder damit aufhört, wenn es wieder frei atmen kann. Hat euer Kind allerdings häufiger Infekte - speziell der oberen Atemwege - und schnarcht dann immer wieder, solltet ihr einen möglichen (chronischen) Zusammenhang auf jeden Fall ärztlich untersuchen lassen.
So lernen Kinder spielerisch das Naseputzen
Was bedeutet Schlafapnoe?
Apnoe bedeutet „keine Atmung“ - die Schlafapnoe bezeichnet Atemaussetzer, die rund zehn bis 20 Sekunden anhalten.
Was ist die zentrale Frühgeborenen-Apnoe?
Bei rund 25 Prozent der Babys, die vor der 37. Schwangerschaftswoche auf die Welt kommen, wird eine Frühgeborenen-Apnoe festgestellt. Sie ist die primäre beziehungsweise zentrale Schlafapnoe im Säuglingsalter. Je früher ein Kind geboren wurde, desto häufiger ist sie. Meist tritt sie zwei bis drei Tage nach der Entbindung auf. Frühchen werden daher meist sehr intensiv beobachtet oder an einen Monitor angeschlossen, um die Atmung im Blick zu haben.
Hauptursache der Frühgeborenen-Apnoe
Die Hauptursache der Atemaussetzer ist das unausgereifte Atemzentrum im Gehirn. Hält die Apnoe länger als 20 Sekunden an, sinkt der Sauerstoffgehalt im Blut, wodurch es zu einer bläulichen (Zyanose) beziehungsweise zu einer gelb-grauen oder blassen Haut und zu einem verlangsamten Herzschlag (Bradykardie) kommt.
Meist endet die Frühgeborenen-Apnoe dann, wenn die 37. SSW erreicht gewesen wäre. Hält sie länger an, wird entweder mit natürlichen Mitteln wie sanftem Anstupsen, einer gestreckten Liegeposition oder in schwierigeren Fällen mit Stimulanzien/Medikamenten (z. B. Koffein, Theophyllin oder Doxapram) beziehungsweise einer sogenannten CPAP-Maske (Überdruckbeatmung) oder mit künstlicher Beatmung gegengesteuert.
Obstruktive Schlafapnoe bei Kindern
Bis zu zwei Prozent aller Kinder leiden unter der obstruktiven Schlafapnoe – und somit unter anhaltenden Atemaussetzern in der Nacht. Während bei Erwachsenen ab fünf Atemaussetzern pro Stunde gesundheitliche Folgen drohen, steigt das Risiko bei Kindern bereits bei drei Aussetzern.
Schnarchen durch Schlafapnoe
Durch den Atemaussetzer verengen sich die Atemwege und der nächste tiefe Atemzug ist dann ein lautes Schnarchen.
Schlafapnoe-Ursachen
- vergrößerte Rachenmandeln oder Polypen
- Raucherhaushalt (laut einer Dresdner Studie steigt das Risiko, wenn mehr als 10 Zigaretten pro Tag im Haushalt des Kindes geraucht werden)
- Übergewicht/Adipositas
- ADHS
- Fehlstellungen des Kiefers
- andere Grunderkrankungen wie Trisomie 21
Wie zeigt sich obstruktive Schlafapnoe bei Kindern?
Bei Kindern äußert sich die Schlafapnoe seltener als bei Erwachsenen durch Tagesmüdigkeit und stattdessen durch extreme motorische und geistige Unruhe, wodurch auch Fehldiagnosen wie ADHS keine Seltenheit sind. Dabei sind in rund 95 Prozent der Fälle vergrößerte Rachenmandeln oder Polypen der Grund für die obstruktive Schlafapnoe und Schnarchen bei Kindern. Eine intensive körperliche Untersuchung ist für die Diagnose daher unverzichtbar.
Durch die Atemaussetzer und das Schnarchen ist der kindliche Schlaf extrem gestört. Die erholsamen Tief- und Traumschlafphasen sind seltener und betroffene Kinder wachen häufiger in der Nacht auf. Der niedrigere Sauerstoffgehalt im Blut führt dazu, dass der Körper in ständiger Alarmbereitschaft ist und dadurch vermehrt Stresshormone ausschüttet (Cortisol und Adrenalin).
Die häufigsten Schlafapnoe-Symptome bei Kindern
- motorische und geistige Unruhe/Hyperaktivität
- Unkonzentriertheit
- Müdigkeit/Erschöpfung/Tagesschläfrigkeit
- Blässe
- Lernstörungen
- Sprachstörungen/kloßige Sprache
- Mundatmung
- Gewichtsabnahme/Untergewicht
- Nachtschweiß
Wie wird Schlafapnoe und Schnarchen bei Kindern behandelt?
Sind die Polypen oder Rachenmandeln vergrößert, wird in vielen Fällen zu einer Operation geraten. Bestehen die Beschwerden durch Übergewicht, sollte die dauerhafte Gewichtsreduktion im Fokus stehen. Bei Fehlstellungen des Kiefers kann mit einer speziellen Beißschiene gegengewirkt werden. Atemmasken für den täglichen Gebrauch werden dagegen erst als letzte Option eingesetzt.
Plötzlicher Kindstod durch Schlafapnoe?
Bislang gibt es keine Hinweise darauf, dass die Schlafapnoe ein Risikofaktor für den plötzlichen Kindstod ist. Dennoch stellt zum Beispiel die richtige Schlafposition bei Säuglingen immer eine wichtige vorbeugende Maßnahme dar. Dies gilt übrigens auch, wenn ihr ein Frühchen mit Schlafapnoe im Autositz nach Hause transportiert. Hier sollte unbedingt getestet werden, ob es in der halb liegenden Position regelmäßig atmet.