
Spätestens seit den „Fridays for Future“-Demos spüren Kinder und Jugendliche, dass sie ein wichtiges Glied der Gesellschaft sind und durch ihr eigenes soziales und ehrenamtliches Engagement aktiv etwas verändern können. Allein in Deutschland soll es laut des Bundesministeriums des Innern rund 29 Millionen ehrenamtliche Helfer*innen geben und die Zahl der jungen Menschen nimmt dabei stetig zu.
Wie alt muss ein Kind für ein Ehrenamt sein?
Kinder können sich etwa ab sechs Jahren ehrenamtlich engagieren. Prinzipiell gibt es kein festgelegtes Mindestalter. Voraussetzung ist natürlich, dass die Jugendschutzvorschriften eingehalten werden und dass euer Kind immer noch genug Freizeit und auch mal Zeit zum Nichtstun hat.
Wie findet man ein passendes Ehrenamt für Kinder?
Überlegt gemeinsam, welche Tätigkeiten eurem Nachwuchs Freude bereiten, auf welchem Gebiet es neue Erfahrungen sammeln möchte oder, ob ihm bislang etwas verwehrt bleibt. Großeltern oder ein Haustier zum Beispiel. Zwang ist hier allerdings fehl am Platz, denn wenn sich euer Kind engagiert, dann soll ihm diese Zeit auch Freude bereiten.
Vorlieben und Wünsche eurer Kinder
Wenn ihr euch eine Liste der Wünsche, Bedürfnisse und Vorlieben eurer Kinder gemacht habt, könnt ihr auch schon im Internet innerhalb eures Wohnortes nach passenden Ehrenämtern schauen oder beispielsweise direkt bei der Stadt anfragen.
Wo können sich Kinder ehrenamtlich engagieren?
Vereine (Sport, Kultur) Tierheime Umweltprojekte Altern-, Behinderten-, Kinder- und Gesundheitseinrichtungen freiwillige Feuerwehr Nachbarschaftshilfe Kommunalpolitik Technisches Hilfswerk (THW) Online-Plattformen wie die „Stiftung Gute-Tat“
Beispiele für ehrenamtliche Tätigkeiten
- kreative Tätigkeiten
- Spiele spielen
- Vorlesen
- Tiere versorgen
- sportliche Aktivitäten
- Spaziergänge/Ausflüge
- kleinere handwerkliche Arbeiten
- Pflege und Bepflanzung von Gärten und Parks
- Nachhilfe
- Öffentliche Flächen von Müll befreien
Gemeinsames soziales Engagement
Falls es eurem Kind schwerfällt, sich allein für ein Ehrenamt anzumelden, fragt auch im Freundeskreis eurer Kinder oder schlagt der Kitagruppe oder Schulklasse ein gemeinsames soziales Engagement vor.
Welche Vorteile hat soziales Engagement von Kindern?
- Helfen macht glücklich! Menschen, Tieren oder der Umwelt zu helfen, macht glücklich. So deuten verschiedene statistische Untersuchungen darauf hin, dass Menschen mit Ehrenamt glücklicher sind und seltener Depressionen entwickeln. Die positivste Auswirkung hat das Helfen auf das Selbstwertgefühl. Denn wenn wir jemandem helfen, bekommen wir auch Dankbarkeit und Anerkennung entgegengebracht.
Auch diese Aussagen machen eure Kinder glücklich! - Neues Lernen Entscheidet sich euer Kind für ein Ehrenamt, das ihm zum Teil oder komplett unbekannt ist, lernt es viel Neues. Und das ganz ohne Leistungsdruck und Noten. Es wächst über sich hinaus und das macht verdammt stolz.
- Abbau von Vorurteilen Soziales Engagement findet oft in Bereichen statt, durch die wir zum Beispiel andere Lebensweisen und Kulturen oder den Alltag mit einer Behinderung kennenlernen. Das baut Vorurteile ab und wir stärken unser Zusammenleben als vielfältige Gemeinschaft.
- Mehr Mitgefühl Ob es um Menschen oder Tiere geht – ein Ehrenamt sensibilisiert uns für Missstände und lehrt uns Mitgefühl beziehungsweise Empathie.
Mehr Infos, wie Kinder Empathie lernen. - Selbstwirksamkeit und SelbstbewusstseinIndem sich euer Kind sozial engagiert, spürt es, dass es etwas in der Gesellschaft bewirken und beitragen kann. Ein Ehrenamt ist somit gelebte Demokratie. Und neben der Selbstwirksamkeit tankt es dann auch noch eine große Portion Selbstbewusstsein.
- Ausbau sozialer Kompetenzen Teamfähigkeit, Hilfsbereitschaft, Kommunikationsfähigkeit, Verantwortung tragen – das sind nur einige der sozialen Kompetenzen, die euer Kind durch ein Ehrenamt ganz sicher ausbaut.
Sozial-emotionales Lernen in der Schule und zu Hause - Neue Freundschaften Und zu guter Letzt hat euer Kind durch ein Ehrenamt auch die besten Chancen, neue Freundschaften zu knüpfen.

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