Chronobiologie und zirkadiane Gesundheit: Wie der Biorhythmus unsere Gesundheit und Leistungsfähigkeit beeinflusst

Letzte Aktualisierung: 09. September 2025Lesezeit: 4 Minuten
Chronobiologie und zirkadiane Gesundheit sagen euch nichts? Ihr kennt sie aber! Unser Körper folgt einer inneren Uhr, die stark von unserer äußeren abhängig ist. Dieser Takt, auch Biorhythmus genannt, steuert viele Prozesse in unserem Körper und beeinflusst unsere Gesundheit, unser Wohlbefinden und unsere Leistungsfähigkeit. In diesem Artikel erfahrt ihr, was die Chronobiologie ist, wie der zirkadiane Rhythmus funktioniert und warum es so wichtig ist, diesen natürlichen Rhythmus zu respektieren.
Frau räkelt sich nach dem Aufwachen im Bett

Inhalt

Was ist Chronobiologie und warum ist sie so wichtig?

Chronobiologie ist die Wissenschaft, die sich mit den zeitlichen Abläufen in lebenden Organismen beschäftigt. Sie untersucht, wie biologische Rhythmen – also wiederkehrende Prozesse im Körper – gesteuert werden und wie sie unser Verhalten, unsere Gesundheit und unsere Leistungsfähigkeit beeinflussen. Unser Körper folgt dabei einer inneren Uhr, die auf den äußeren natürlichen Licht- und Dunkelphasen der Umwelt basiert. Dieser Zeitplan hilft unserem Körper, sich optimal an den Tag-Nacht-Rhythmus anzupassen.

Wenn diese Rhythmen gestört werden, kann dies zu gesundheitlichen Beschwerden führen wie ...

  • Schlafstörungen
  • Stimmungsschwankungen
  • verminderte Leistungsfähigkeit
  • chronische Erkrankungen

Deshalb ist das Verständnis der Chronobiologie essenziell, um unsere Gesundheit zu fördern und unser Wohlbefinden zu erhalten oder zu steigern.

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So funktioniert's

Wie funktioniert der zirkadiane Rhythmus?

Der zirkadiane Rhythmus ist der bekannteste und am besten erforschte biologische Rhythmus. Er dauert etwa 24 Stunden und steuert viele Prozesse in unserem Körper.

Darunter fallen:

  • Schlaf-Wach-Rhythmus
  • Hormonproduktion (Cortisol, Serotonin und Melatonin)
  • Regulierung der Körpertemperatur
  • Stoffwechsel (dazu zählen auch Glucoseaufnahme und Fettresorption)
  • Immunsystem
  • kognitive Leistungsfähigkeit
  • Beeinflussung bestimmter Krebszellen/Tumorwachstum*
  • Hautgesundheit/Wundheilung

Hauptregulator SCN

Unser Gehirn besitzt eine spezielle Region, den sogenannten Suprachiasmatischen Kern (SCN), der im Hypothalamus liegt. Dieser ist der Hauptregulator beziehungsweise die „Master-Uhr“. Er empfängt Lichtsignale über die Netzhaut unserer Augen (Retina) und synchronisiert den Körper mit dem Tag-Nacht-Wechsel.

Wenn es draußen dunkel wird, produziert unser Körper vermehrt Melatonin, das Schlafhormon, das uns müde macht. Bei Tageslicht sinkt die Melatonin-Produktion, während Cortisol- und Serotonin-Produktion steigen und wir wach und aktiv werden. Dieser Rhythmus sorgt also dafür, dass wir zur richtigen Zeit müde werden, durchschlafen, aufwachen und tagsüber wach und energiegeladen sind.

Und genau deshalb machen uns die Zeitumstellung (Sommer- und Winterzeit), die lange Dunkelheit im Winter und der Frühjahrswechsel auch oft so zu schaffen.

Junger Mann sitzt müde am Laptop, hält eine Hand vor seine geschlossenen Augen und hält mit der anderen seine Brille.
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Warum ist es wichtig, den natürlichen Biorhythmus zu respektieren?

Wenn wir unseren natürlichen Rhythmus stören, etwa durch unregelmäßigen Schlaf, Schichtarbeit oder exzessive Nutzung von Bildschirmen vor dem Schlafengehen, kann das negative Folgen haben. 

Gesundheitliche Risiken eines chronisch gestörten Biorhythmus

Studien zeigen, dass ein anhaltend gestörter zirkadianer Rhythmus das Risiko für Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Diabetes, Depressionen und sogar bestimmte Krebsarten (Tumore) erhöht.

Zudem beeinflusst der Biorhythmus wie schon erwähnt unsere Leistungsfähigkeit. Wenn wir im Einklang mit unserem natürlichen Rhythmus leben, sind wir wacher, konzentrierter und produktiver. Umgekehrt führt eine Störung dazu, dass wir uns müde, unmotiviert und weniger leistungsfähig fühlen.

Wie kann man den eigenen Biorhythmus unterstützen?

Es gibt verschiedene Möglichkeiten, den natürlichen Rhythmus zu respektieren und zu unterstützen:

  1. 1

    Regelmäßiger Schlafrhythmus

    Versucht, jeden Tag zur gleichen Zeit ins Bett zu gehen und aufzustehen. Das stabilisiert den zirkadianen Rhythmus und verbessert die Schlafqualität.
  2. 2

    Stressreduktion

    Stress stört den zirkadianen Rhythmus, weshalb gerade chronischer Stress schädlich für unsere Gesundheit ist.
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  3. 3

    Tageslicht nutzen

    Verbringt möglichst viel Zeit im natürlichen Licht. Morgens, damit euer Cortisol-Spiegel steigt, tagsüber, um ausreichend Serotonin aufzunehmen, um schließlich am Abend genug Melatonin bilden zu können.
  4. 4

    Ausgewogene Ernährung

    Durch eine ausgewogne Ernährung wird unser Stoffwechsel und damit auch indirekt der zirkadiane Rhythmus positiv beeinflusst. Koffein, Alkohol, ungesunde Fette und zu viele Kohlenhydrate und Süßigkeiten am Abend sind Gift für unseren Biorhythmus.
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  5. 5

    Abendliche Bildschirmzeit reduzieren

    Das blaue Licht von Bildschirmen unterdrückt die Melatonin-Produktion. Verzichtet also ab einer bestimmten Uhrzeit auf Smartphone, Tablet und Co. oder stellt von blauem auf warmes Licht um.
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  6. 6

    Medikamente/Nahrungsergänzungsmittel

    In sehr stressigen Phasen kann es nach ärztlicher Absprache sinnvoll sein, den zirkadianen Rhythmus durch Medikamente oder Nahrungsergänzungsmittel wie Melatonin, L-Tryptophan, GABA, Baldrian, Johanniskraut usw. zu unterstützen.
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  7. 7

    Bewegung an der frischen Luft

    Gerade wenn ihr einen Bürojob habt, sind Auszeiten und Bewegung an der frischen Luft wichtig, um den Körper mit Sauerstoff und die Netzhaut mit Tageslicht zu versorgen. Außerdem hält Bewegung nicht nur fit und hilft beim Stressabbau, sondern macht euch auch müde.
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Verfasst von
BIG Redaktion