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Geschlechtskrankheiten: Love

Geschlechtskrankheiten

In Fernsehen und Werbung, in gesellschaftspolitischen Diskussionen oder der Dating-App auf dem Handy: Sex ist allgegenwärtig. Trotzdem sind die negativen Begleiterscheinungen der „schönsten Nebensache der Welt“ ein Tabuthema. Aus diesem Grund haben wir eine kleine Übersicht zu den brennendsten Fragen rund um Chlamydien, Herpes und Co. zusammengestellt.

Ganz allgemein

Geschlechtskrankheiten werden heute als sexuell übertragbare Erkrankungen (Sexually Transmitted Diseases = STD oder auch Sexually Transmitted Infection = STI) bezeichnet. Wie schon im Namen erkennbar, werden diese durch Sex übertragen. Zu ihnen zählen unter anderem Herpes Genitalis, Pilzinfektionen der Genitalien, Feigwarzen, Syphilis, Tripper (auch bekannt als „Gonorrhoe“) sowie Chlamydien-Infektionen.

Ein Auf und Ab

Die schlechte Nachricht: Im Schatten zurückgehender HIV-Infektionen verzeichnete das Robert-Koch-Institut in den vergangenen Jahren eine Zunahme von Syphilis, Tripper oder Chlamydien-Infektionen. Ob Leichtfertigkeit, mangelnde Aufklärung oder der generelle lockerere Umgang mit Sexualität – über die Gründe lässt sich streiten.

Die gute Nachricht: Pilz-, Bakterien- oder Vireninfektionen der Geschlechtsorgane sind heute gut behandelbar; entscheidend ist der rechtzeitige Arztbesuch. Unabhängig davon, lassen sich die Erkrankungen durch Verhütung mit Kondomen sehr gut verhindern.

Verbreitung – Chlamydien liegen vorn

Die Chlamydien-Infektion ist die am weitesten verbreitete STD. Unter sexuell aktiven Menschen stecken sich circa zehn Prozent einmal im Leben mit Chlamydien-Bakterien im Genitalbereich an. Die Ansteckung erfolgt, wenn eine infizierte mit einer nicht infizierten Schleimhaut in Berührung kommt. Übertragungswege sind daher vor allem: ungeschützter Vaginal-, Anal- und Oralsex sowie die gemeinsame Benutzung von Sexspielzeug ohne Kondom. Das Gefährliche: Bei Nicht-Behandlung drohen Mann und Frau Unfruchtbarkeit als langfristige Folge.

Ausführliche Infos zu den verschiedenen Krankheiten

Chlamydien

Allgemein: die weltweit häufigste sexuell übertragbare Krankheit im Intimbereich.
Symptome: oft keine spürbaren Krankheitsanzeichen; gelegentlich leichter, andauernder, dünnflüssiger und gelblicher Ausfluss, der mit Schmerzen beim Wasserlassen verbunden sein kann. Gefährlich können die Spätfolgen bei Nicht-Behandlung sein.
Behandlung: Verschreibung von Antibiotikum durch den Arzt.
Sonstiges: Screenings beim Frauenarzt verschaffen Klarheit; einmal pro Jahr übernehmen wir die Kosten der Untersuchung für Frauen bis zum 25. Geburtstag

Details zu Chlamydien
Frau hält Mann Kondom hin

Feigwarzen / Genitalwarzen / Kondylome

Allgemein: Hautwucherungen, entstehen durch Infektion mit dem Humanen Papillomvirus ( HPV).
Symptome: spitze, hellrosa bis graue Hautwarzen im Intimbereich.
Behandlung: Vereisen, Abtragen der Warzen oder Behandlung durch verschriebene Cremes und Salben.

Details zu Feigwarzen
Mann und Frau vor Bett

Herpes Genitalis

Allgemein: Unterschieden wird zwischen Herpes-Simplex-Viren des Typs 1 (HSV 1) und Herpes-Simplex-Viren des Typs 2 (HSV 2). Vor allem Typ 2 ist für die Verbreitung im Genitalbereich verantwortlich; Typ zeigt sich durch Lippenherpes.
Symptome: Kribbeln, Jucken im Genitalbereich, Herpesbläschen, die aufplatzen und nach circa zwei Tagen verkrusten. Neben Schmerzen im Intimbereich sind Kopf- und Gliederschmerzen oder Fieber möglich.
Behandlung: virushemmende Medikamente in Form von Tabletten.

Details zu Genitalherpes
Mann hält die Hände vor sein Geschlecht

Pilz

Allgemein: Häufigster Erreger für Pilzerkrankungen der Genitalien sind Hefepilze; in geringer Zahl bei den meisten Menschen in der normalen Keimflora nachweisbar.
Symptome: Schwellung und entzündliche Rötung der Genitalien, Schmerzen während des Geschlechtsverkehrs, Juckreiz.
Behandlung: Creme, Gel, Salbe oder Verschreibung von Tabletten.

Details zu Pilzen
Frau hat Schmerzen im Schritt

Tripper

Allgemein: Bakterien befallen hauptsächlich Schleimhäute der Harnwege und Geschlechtsorgane, aber auch die Augenbindehaut, den Darm oder den Rachen.
Symptome: eitrigen Ausfluss aus der Harnröhre, Brennen und Schmerzen beim Wasserlassen
Behandlung: Antibiotika

Details zu Tripper
Kondom auf Jeans

Syphilis

Allgemein: Bei Syphilis gelangt der Krankheitserreger – das Bakterium Treponema pallidum – über die Schleimhaut oder über kleine Hautrisse in den Körper.
Symptome: schmerzloses Geschwür mit hartem Rand, Schwellung der benachbarten Lymphknoten, Hautausschläge, Fieber, Haarausfall
Behandlung: Antibiotika

Details zu Syphilis
Finger mit Kondom

Granuloma inguinale

Allgemein: verursacht Geschwüre im Genitalbereich, kann unbehandelt lebensgefährlich sein
Symptome: harte, rote Knötchen, die keine Schmerzen verursachen, manchmal jucken die kleinen Pusteln, Irgendwann verschwinden sie jedoch und es bilden sich fleischfarbene Geschwüre.
Behandlung: Antibiotika

Details zu Granuloma inguinale
Paar hat Kondom in der Hand

Ulcus Molle

Allgemein: schmerzhafte Geschwüren im Genitalbereich entstehen durch Bakterien
Symptome: erst zeigen sich kleine Knötchen (Papeln), bald brechen sie auf und entwickeln sich zu einem weichen, flachen und unscharf begrenzten Geschwür (Ulcus).
Behandlung: Antibiotika

Details zu Ulcus Molle
Päarchen im Bett

Zytomegalie

Allgemein: nach Schätzungen sind circa 70 Prozent aller Erwachsenen betroffen, Viruserkrankung durch eine Herpesvirenart
Symptome: oft keine, manchmal Fieber, Husten, geschwollene Lymphknoten, Abgeschlagenheit
Behandlung: Herpesviren bleiben lebenslang im Körper und können immer wieder aus Ruhephasen heraus reaktiviert werden, wenn das Immunsystem geschwächt ist. Bei den meisten Menschen ist eine Behandlung nicht notwendig. Immungeschwächten und infizierten Neugeborenen können Medikamente helfen, die das Virenwachstum hemmen, sogenannte Virostatika.

Details zu Zytomegalie
küssendes Päarchen

HIV und AIDS: Anzeichen für eine Ansteckung und Therapie

Allgemein: Auslöser für AIDS ist eine Infektion mit HIV (Human Immunodeficiency Virus), Hauptübertragungsweg Geschlechtsverkehr
Symptome: erste Symptome bei HIV-Infektion z.B. Fieber, Durchfall, geschwollene Lymphknoten, spätere Symptome bei AIDS z.B. langanhaltende Schwellung der Lymphdrüsen, Gürtelrose,
ungewollter Gewichtsverlust, langanhaltender Durchfall
Behandlung: lebenslange medikamentöse Therapie, die die Virenvermehrung verhindert

Details zu HIV und AIDS
Frau im Labor mit Proben

Ausfluss, Juckreiz, Bläschen, Schmerz

Symptome der übertragenen Krankheiten können unterschiedlich (schmerzhaft) sein. Von Warzenbeeten (Feigwarzen) über Bläschenbildung (Herpes) bis hin zum Jucken oder Schmerzen beim Wasserlassen beziehungsweise Sex, haben die Krankheiten gemein, dass sie sich durch unverhüteten Geschlechtsverkehr besonders schnell weiterverbreiten. Umso wichtiger ist es, beim Auftreten von Beschwerden direkt zum Arzt zu gehen – auch wenn diese, wie bei Chlamydien-Infektionen, bereits von selbst abgeklungen sein können. Abstriche, Urintests und die Untersuchung der betroffenen Bereiche schaffen Klarheit, um welche Krankheit es sich handelt.

Wann zum Arzt

Auf eine Selbstdiagnose oder -Behandlung sollten Sie in jedem Fall verzichten. Wie bei Grippe, Magen-Darm- oder Rückenbeschwerden hat Ihr Hausarzt auch für Geschlechtskrankheiten die passende Lösung für Sie – sei es das Rezept für das passende Medikament, die Verschreibung von Salben oder Lösungen oder die Überweisung zum Facharzt. Daher keine falsche Scham, Hose runter und her mit der Diagnose vom Spezialisten.

Anonyme Beratung und allgemeine Informationen

Verlässliche Infos und persönliche Beratung bietet die Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung auf der Webseite

www.liebesleben.de